“Olhar de Bia“ heißt eine Nichtregierungsorganisation, die von einem sechsjährigen Mädchen gegründet worden ist. Sie will damit Kindern helfen, die anders als sie in schwierigen Situationen leben, deren Eltern kein Geld haben, um sie mit Spielzeug und guter Kleidung zu beschenken. “Olhar de Bia“ bedeutet übersetzt so viel wie “Der Blick Bias“, und der ist voller Anteilnahme und Entschlossenheit, weniger begünstigten Menschen zu helfen.
Als die heute 15-jährige Beatriz Martins de Souza gerade einmal sechs Jahre zählte, war sie so betroffen auf den Straßen São Paulos barfußlaufende, schmutzige und nach Hilfe bittende Kinder zu sehen, dass sie sich kurzer Hand entschloss, ihre Süßigkeiten nicht selbst zu essen, sondern aufzuheben. Vier Monate lang sammelte sie alles Süße und bat dann den Vater, ihr bei der Verteilung ihres Schatzes an die bedürftigen Kinder zu helfen. Der war so beeindruckt von der Anteilnahme seiner Tochter, dass Freunde, Bekannte und Kollegen um Spenden bat. Letztlich übergaben er und Bia über 600 Kits mit Süßigkeiten und Spielzeug an weniger begünstigte Buben und Mädchen.
Bei dem Akt alleine blieb es nicht. Sie gründeten die Organisation “Olhar de Bia“. Die hat mittlerweile bereits mehr als 100.000 in Not lebenden Menschen mit Kleidung, Spielzeug, Elektrogeräten und Nahrung geholfen. Ostern, Weihnachten und der Tag der Kinder sind feste Daten, für die sie weiterhin sammelt. Ein weiteres Projekt ist “Geração de Vencedores Jiu Jitsu” (Generation der Gewinner Jiu Jitsu).
Jiu Jitsu lehrt Disziplin, fördert den Teamgeist und gibt einen Einblick in neue Horizonte, wie Bia auf ihrer Homepage schreibt. Etwa 60 Buben und Mädchen nehmen an dem Projekt bereits teil. Darüber hinaus ruft das Mädchen regelmäßig zu gemeinsamen und angeleiteten Lauftraining auf und Aerobicstunden im Park.
Noch in der Anfangsphase steckt ihr Projekt zur Ausbildung von Jugendlichen. Geht es nach dem Willen Bias soll es für sie einen gastronomischen Kurs geben, einen zur Fotographie und einen über die Mechanik von Motorrädern, dem Hauptfortbewegungsmittel der ärmeren Bevölkerung.