Die weltumspannenden, sportlichen Spiele der indigenen Völker – ein Vorbild für die globale Vereinigung aller Nationen unseres Planeten?
Wieder sind es die Ureinwohner – diesmal mit rund 2.000 ihrer Athleten aus allen Himmelsrichtungen unseres Erdballs – die uns vor Augen führen, wie man sich in gegenseitigem Respekt begegnet und tolerant miteinander umgeht.
Im Mittelpunkt der “Primeiros Jogos Mundiais dos Povos Indigenas“ – einer exklusiven “Indigenen Olympiade“, die am 31. Oktober 2015, mit einer farbenfrohen Abschlussfeier in Palmas (Bundesstaat Tocantins), zu Ende ging – standen nicht die einzelnen Athleten und ihre Medaillen im Vordergrund, sondern ihre Freude am “Wettkampf“ im wörtlichen Sinn. Medaillen in Bronze, Silber und Gold wurden nur bei wenigen Disziplinen vergeben – in den meisten Fällen jedoch nur eine schlichte Medaille aus Holz.
Nach den Bewertungs- und Ausscheidungskriterien in den Integrationssportarten wurden nicht einzelne Athleten beurteilt, sondern die vier Besten mit einer gleichwertigen Medaille geehrt. Die explosive Begeisterung der Sieger über eine solche Spitzenplatzierung erfasste auch die Zuschauer aus dreissig Ländern. In solchen Momenten “ehrlicher“ Emotionalität meint man zu spüren, dass im gemeinsamen sportlichen Wettkampf eine Lösung zum Weltfrieden und zur Völkerverständigung steckt.
Einige Vertreter der grossen Print- und TV-Medien waren zwar vor Ort, sind jedoch wieder in das bekannte Klischee verfallen, ihre Berichte mit jener Ironie zu “würzen“, mit der sie Vorgänge in Drittländern abzuwerten pflegen. Dabei hätten sie mit den einfachen Schilderungen jenes ungewöhnlichen Zusammentreffens unterschiedlicher Kulturen und Traditionen, der mitreissenden Freude und Unbekümmertheit aller in diesem Event, durchaus eine Signalwirkung beim Rest der Welt erzielen können.
Bleibt zu hoffen, dass es den indigenen Völkern unserer Erde, trotz Unterdrückung und Diskriminierung, gelingen möge, sich ihre bescheidene Lebensphilosophie und die traditionellen Fähigkeiten eines harmonischen Umgangs mit der Natur zu bewahren – anstatt jener Sackgasse derer zu verfallen, deren Götter das Geld und die Macht sind.