Die Brasilianer sind bekannt für ihre Kreativität. Um die Kreativität geht es auch bei dem jährlichen Treffen der Studenten, die ihre Erfindungen vorstellen. Die drehen sich rund um die Integration und sollen den Menschen mit Behinderungen das Leben erleichtern. Obendrein sind die meisten der Erfindungen so gebaut, dass sie kostengünstig sind.
Ein Wochenende lang zeigen die Uni-Studenten aus ganz Brasilien in São Paulo ihre Kreationen. Besucher sind eingeladen diese vor Ort auszuprobieren. Auch wird bei dieser etwas anderen Erfindermesse gearbeitet, um die Erfindungen anzupassen und zu verbessern.
Oft sind es kleine Erfindungen, die im Leben behinderter Menschen einen großen Unterschied machen. Eine Studentengruppe hat beispielsweise ein Gerät erfunden, mit dem auch mehrfach gelähmte Männer und Frauen Selfies machen können, ohne dabei andere um Hilfe bitten zu müssen.
In einem anderen Beispiel ist es ein elektrischer Rollstuhl, der mit der Bewegung der Augen gesteuert und gelenkt werden kann und so für ein Stückchen Unabhängigkeit der Betroffenen sorgt. Mit einem Hut kann zudem das Handy bedient, der Fernseher eingeschaltet und das Licht angeschaltet werden. Der Hut ist so entwickelt, dass er die Bewegungen des Kopfes in Befehle umsetzt.
Bei einem optischen Lesegerät für sehbehinderte Menschen wurde hingegen auf den Geldbeutel geschaut. Das von den Studenten vorgestellte und aus einer Seifenschale entwickelte Gerät erfüllt den gleichen Zweck, kostet jedoch nur einen Bruchteil von den herkömmlichen Apparaten. Gleiches gilt für den aus billigen Plastikrohren angefertigten Rollstuhl.
Mit der Hilfe eines 3D-Druckers hat eine Studentgruppe eine Handprothese für Kinder entwickelt. Während herkömmliche Prothesen für viele Kinder einfach zu schwer sind, hat sich die 3D-Prothese bei der Messe bewährt. Ein Junge, der ohne Unterarm auf die Welt kam hat die farbenfrohe Prothese gleich ausprobiert und damit Ball, Flasche und selbst einen Plastikbecher in die künstliche Hand nehmen können.