Tausende von Schmetterlinge sorgen derzeit im Norden des brasilianischen Bundesstaat Espírito Santo für Aufsehen. Wolken von gelben Schmetterlingen können dort entlang der Straßen beobachtet werden. Unterwegs sind die Schwärme vor allem in der Region in der Nähe von Linhares und im Bioreservat on Sooretama.
Viele der Autofahrer halten an, um das beeindruckende Naturschauspiel zu bewundern. Entlang von 25 Kilometern Straße, die durch das Bioreservat führt flattern unaufhörlich tausende Schmetterlingen auf und ab. Biologen vermuten, dass es sich um eine Migration handelt.
Dass die Schmetterlingswanderung dieses Jahr jedoch so auffällig ist, wird auf die Wetterlage zurückgeführt. Eigentlich würden die Schmetterlinge in höheren Lagen mit der Luftströmung ihre Wanderung durchführen. Lassen die Winde oder Luftströme nach, fliegen die Insekten tiefer, wie der Entomologe César José Fanton erklärt.
Dass die flatternden Insekten dieses Jahr in Massen zu sehen sind, führt er auf anhaltende Trockenheit und die erhöhten Temperaturen zurück. Durch sie komme es zu einer verstärkten Vermehrung der Schmetterlinge.
Im angrenzenden Bundesstaat Bahia sind in Mutuípe im Tal des Jiquiriçá tausende von orangefarbenen Schmetterlingen unterwegs. Sie ziehen vom Süden aus in Richtung Norden und versammeln sich nicht nur in der Natur, sondern zur Freude der Kinder und Erwachsenen ebenso in einzelnen Stadtteilen.
Brasilien ist ein wahres Schmetterlingsparadies, in dem auch Falter von der Größe einer Hand vorkommen. Auch wenn viele der Falter und ihre Ansprüche an den Lebensraum noch kaum erforscht sind, wurden in dem südamerikanischen Land bisher insgesamt 5.000 verschiedene Arten wissenschaftlich erfasst.
Weltweit steht das südamerikanische Land damit auf dem vierten Platz bei der Artenvielfalt von Schmetterlingen. Etwa 80 Arten sollen jedoch vom Aussterben bedroht sein.