Mit einem Rucksack voll gepackt mit Steinen hat sich am letzten Aprilwochenende eine Gruppe von Ehrenamtlichen auf den Weg zur höhsten Erhebung Südbrasiliens gemacht. Ziel war es dabei nicht den 1.877 Meter hoch liegenden Gipfel des Pico do Paraná zu erreichen, sondern den zu ihm führenden Weg auszubessern, damit Bergfreunde ihn ohne Gefahr begehen können.
Anders als in den Alpen führen auf die meisten Berge Brasiliens oft nur schwer erkennbare Trampfelpfade. Viele Gipfel sind zudem nur mit lokalen Bergführern zu erreichen. Der Bergsport gewinnt in dem südamerikanischen Land dennoch immer mehr Anhänger. Die sind nicht nur am eigenen Hobby interessiert. Vielmehr setzen sich viele von ihnen ebenso für die Allgemeinheit ein.
Zum ersten Mal ist nun zu einem „mutirão“ aufgerufen worden, um in ehrenamtlicher Gemeinschaftsarbeit den Weg auf den zwischen den beiden Bundesstaaten São Paulo und Paraná gelegenen Pico do Paraná auszubessern. Einzige Bedingung für die Teilnahme an dem Einsatz war Grunderfahrung im Bergsport.
Mit den Steinen im Gepäck sollten dabei Teilstrecken des Weges vor der Erosion geschützt werden. Gespendet worden sind die tausend Steinblöcke vom Munizip Campina Grande do Sul. Dort befindet sich der Haupteinstieg zu dem unter Naturschutz stehenden Gebiet des Berges.
Bei einer weiteren Aktion Ende Mai wollen die ehrenamtlichen Bergfreunde ebenso eine Eisentreppe zur Überwindung einer besonders steilen Stelle installieren. Im Visier haben sie auch die Verbesserung der Wegbeschilderung.
Unterstützung erhalten sie von den Feuerwehrkräften, dem Alpenverein ähnlichem „Clube Paranaense de Montanhismo“ und anderen Einrichtungen sowie von der Umweltbehörde IAP.
Die Bergfreunde sind Teil eines Netzwerk, das über das Programm „Adote uma Montanha“ (Adoptiere einen Berg) aktiv ist. Das wurde 2002 vom Bergsteigerverband CBME (Confederação Brasileira de Montanhismo) initiiert. Etwa 30 Vereinigungen und Initativen haben über es mittlerweile in ganz Brasiliens einen oder mehrere Berge adoptiert.
Über 40 Bereiche werden auf diese Weise mit der Hilfe von dutzenden Ehrenamtlichen gepflegt. Gruppen, die einen Berg adoptiert haben, widmen sich neben dem Naturschutz und der Umwelterziehung ebenso der Instandhaltung der Wanderwege und Klettersteige sowie Pflanzmaßnahmen und dem Vermitteln von der Freude am umweltfreundlichen Bergsport.