Wer kennt das nicht, dass plötzlich von einem Paar Socken nur noch ein einzelner übrig ist? Während die dann meistens im Müll landen, werden sie in Brasilien gesammelt, um daraus beispielsweise Decken zu machen, die dann zur Erwärmung im kühlen Winter an Bedürftige verteilt werden.
“Meias do Bem“ heißt das Projekt, das übersetzt soviel wie “Gute Socken“ bedeutet. Wer einzelne oder alte Socken hat, kann diese in Geschäften abgeben, die sich dem Projekt angeschlossen haben. Ob sie Löcher haben oder nicht, spielt dabei keine Rolle.
Wie erfolgreich die Aktion ist, zeigen die Zahlen. In den vergangenen vier Jahren sind seit Bestehen der Aktion auf diese Weise über zehn Tonnen Socken und andere Textilien gesammelt worden. Sie wurden recycelt und in über 10.000 wärmende Decken verwandelt. Etwa 80 einzelne Socken oder 40 Paare sind notwendig, um eine Decke herzustellen.
Verteilt werden Decken und neue Socken an über 60 gemeinnützige Institutionen, wie soziale Einrichtungen von Kirchen, Unterstützungshäusern von Kinderkrankenhäusern und andere. Wer eine Decke erhält bekommt zudem gleichzeitig ebenso ein neues Paar Socken. Neben der sozialen Hilfe kommt die Aktion aber auch der Umwelt zu Gute, landen die verwaisten Sockenpaarhälften so doch nicht mehr auf dem Müllberg.
Hinter dem Projekt steht der Socken- und Pyjamahersteller “Puket“, der die alte Fußbekleidung in seinen Fabriken in Decken verwandeln lässt. Ihm angeschlossen haben sich längst etliche Unterstützer, Unternehmen, Restaurants und auch das französische Konsulat in Brasilien.
Auch wenn das Land in tropischen und subtropischen Gefilden liegt, kann es im Winter besonders im Süden und Südosten sowie ebenso im zentralen Westen empfindlich kalt werden. Allein in diesem Winter sind in São Paulo bereits vier Obdachlose an Unterkühlung gestorben. Die Socken-Decken sind deshalb ein wichtiger und vor allem wärmender Beitrag.