Auch in Brasilien gibt es Elefanten, zwar nicht in der freien Wildbahn aber in Zoo und Zirkus. Für sie ist jetzt auf einer Fazenda in der Chapada dos Guimarães eine Zufluchtsstätte eingerichtet worden. Dort sollen geschundene, misshandelte und nicht artgerecht gehaltene Elefanten auf einer Fläche von 1.100 Hektar gehegt und gepflegt werden.
Im Oktober wird das erste “Santuário de Elefantes Brasil“ Lateinamerikas seine ersten beiden Dauergäste erhalten, die Elefantendamen Maia (44 Jahre) und Guida (42 Jahre). Sie wurden in einem Zirkus in Bahia konfisziert und leben seit sechs Jahren in einer Auffangstation im Bundesstaat Minas Gerais.
Jetzt wollen sich Tierärzte und Spezialisten des Santuários ihrer annehmen, damit sie sich emotional und physisch wieder erholen können.
Laut der Präsidentin und Mitbegründerung der Zufluchtsstätte, Junia Machado, bietet die Fazenda Platz für 50 Elefanten aus ganz Südamerika. Vorerst werden aber sechs der gigantischen Tiere dort das Gelände einnehmen.
Etwa 5.000 Elefanten werden in Zoo und Zirkus gehalten, so Machado. Nicht immer sind es Misshandlungen, die sie quälen. Elefanten sind Herdentiere. In so manchem Zoo müssen sie jedoch ein einsames Dasein auf engen Raum fristen, konstatiert Machado.
Sowohl der Kauf der Farm in der Nähe von Cuiabá im Bundesstaat Mato Grosso als auch die monatlichen Versorgungskosten der Elefanten werden über Spenden und die Mithilfe von internationalen Organisationen, wie der “Global Sanctuary for Elephants“ (GSF) und der “ElephantVoices“ finanziert.
Einer der Administratoren der brasilianischen Zufluchtsstätte ist Scott Blais, der Mitbegründer des “The Elephant Sanctuary Tennesse“ (USA).
Für Besucher wird die Zufluchtsstätte geschlossen bleiben. Geplant ist aber ein Informationszentrum Cuiabá. Kameras sollen zudem das Geschehen im Santuário live via Internet übertragen.