In der Hauptstadt Brasiliens gibt es nicht nur an Wänden Graffitis, sondern auch auf Bürgersteigen. Mit den kunstvollen Sprühbildern auf dem Boden soll auf den Wasserschutz aufmerksam gemacht und die Bevölkerung dazu angemahnt werden, keinen Müll auf Straßen und Wege zu werfen. Ausgeschrieben worden ist dazu ein Wettbewerb, an dem 35 Graffiti-Künstler teilgenommen haben.
Es sind ungewöhnliche Bilder an noch ungewöhnlicheren Plätzen, mit denen der Umweltingenieurverband Abes des Hauptstadt Destrikts die Bürger zum Umdenken bringen will. Viele werfen nach wie vor Papier, Plastikflaschen, Dosen und anderes achtlos auf die Straße. Bei einem starken tropischen Regen kann dieser Müller allerdings die Gullis verstopfen und so zu Überschwemmungen führen.
“Bocas de lobo“ (Wolfsmaul) werden die Gullis in Brasilien genannt, durch die das Regenwasser eigentlich über die Kanalisation schnell abfließen soll. Immer wieder kommt es aber vor, dass das Regenwasser eine Fracht Abfall mit sich bringt und die Wolfsmäuler damit zugemüllt werden.
Weil viele Menschen gedankenlos handeln, wenn sie ein Kaugummipapier fallen lassen oder eine ausgetrunkene Erfrischungsgetränkdose einfach in die Ecke werfen, sollen sie jetzt mit Hilfe der Straßenkunst auf ihr Tun aufmerksam gemacht werden.
Schildkröten mit einer Tüte auf dem Kopf, die ein Wolfsmaul umrunden, ist eins der Beispiele, das zum Umdenken anregen soll. Die Umweltschutzinitiative hat aber nicht nur die „Bocas de lobo“ im Blickfeld, sondern ebenso den Lago Paranoá. In den See mündet letztlendlich das Regenwasser mit all seiner unschönen Zivilisationsfracht.
Insgesamt 35 bekannte und auch unbekannte Künstler sind dem Aufruf gefolgt, mit ihrer Kreativität und ihren Werken zum Umwelt- und Wasserschutz beizutragen. Daran teilgenommen hat ebenso ein Lehrer mit seinen 30 Schülern einer Schule für Hochbegabte.