Im Parque Estadual da Lagoa do Açu haben die Meeresschildkröten ihre Arbeit aufgenommen. Sie haben an den Stränden des staatlichen Parkes mit der Eiablage begonnen. Seit Setember sind bereits 55 Ablagestellen registriert worden, in denen die Karettschildkröten (Caretta caretta) nach Schätzungen der Forscher und Biologen etwa 5.500 Eier vergraben haben.
Betreut werden die “Nester“ von den Mitarbeitern des staatlichen Umweltinstitutes Inea, des Schutzparkes und des Projeto Tamar. Bis zum März haben sie jede Menge zu tun. Erwartet werden bis März 2017 dutzende von Karrettschildkröten, die an der Praia do Farol von São Tomé ihre Eier ablegen werden.
In der vergangenen Ablageperiode (2015/2016) sind nach Angaben der Parkverwaltung an 105 Kilometer Stränden des Parque Estadual da Lagoa do Açu die stattliche Zahl von 2.898 Nester registriert und bewacht worden. Aus den darin abgelegten Eiern sind nach Schätzungen der Biologen etwa 222.000 kleine Schildkröten geschlüpft und zum Meer gelaufen.
Der erst im Jahr 2012 ausgewiesene Park umfasst 8.251 Hektar Küstenvegetation und Strand. Er umfasst Teile der Munizipe Campos, São João da Barra und São Francisco de Itapaboana nördlich von Rio de Janeiro.
Anfang dieses Jahres hat es in der Region eine Überraschung gegeben. Am Praia de Lopes Mendes im Parque Estadual der Ilha Grande hat das Umweltinsittut erstmals ebenso eine Eiablage der Caretta caretta entdeckt.
Dass die Meeresschildkröten in Brasilien an Ansehen gewonnen haben und ihre Nester zunehmend geschützt werden, geht unter anderem auf den Einsatz des Projeto Tamar zurück, das 1980 ins Leben gerufen worden ist. Es ist an verschiedenen Orten entlang der brasilianischen Küste aktiv, betreut und beschützt Eiablagestellen und investiert in Aufklärungsarbeit und Umwelterziehung.
Nach 30-jähriger Aktivität kann das Projekt Tamar auf einen großartigen Erfolg verweisen. Vier wissenschaftliche Studien mit Daten aus über 15 Jahren zeigen, dass sich die Bestände von vier der fünf an Brasiliens Küste vorkommenden Meereschildkrötenarten erholen. Der Bestand der Grünen Suppenschildkröte (Chelonia mydas) wird zudem als stabil angegeben.