Forscher haben im Pantanal eine Palme entdeckt, die in Brasilien eigentlich als ausgestorben galt. Auf die “Carandilla“ (Trithrinax schizophylla) sind sie dabei eher zufällig gestoßen. Jetzt wollen sie erreichen, dass die Palme und ihr Lebensraum unter Schutz gestellt werden.
Ihr Vorkommen ist auf die “Chaco“ begrenzt, eine bewaldete Steppensavanne, die sich im Norden Argentiniens und Paraguais sowie in Südbolivien und in Teilen des brasilianischen Pantanals befindet.
Auf die seltene Palme sind die Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen Brasiliens bei einer Studie über die Tierwelt in der Region Chaco im Munizip Porto Murtinho (Bundesstaat Mato Grosso do Sul) gestoßen. Nachdem sie ihren Fund eingehend analysiert haben, ist die Palme als Carandilla klassifiziert worden. Sie ist offiziell in Brasilien bisher noch nicht nachgewiesen worden.
Mit dem Fund verstärkt sich jetzt die Forderung nach einer Unterschutzstellung des brasilianischen Chacos, der laut den Forschern eine einzigartige und reichhaltige Flora aufweist. Die besteht unter anderem aus stacheligen und dornigen Pflanzen wie Kakteen.
Noch gibt es im brasilianischen Chaco keine Schutzgebiete, auch wenn er als extrem bedroht gilt. Im Munizip Porto Murtinho sind nach Angaben der Forscher nur noch 13 Prozent der ursprünglichen Vegetation dieses einzigartige Ökosystems vorhanden.
Ein weiteres Ziel ist die Aufnahme der Carandilla in die Rote Liste der bedrohten Pflanze- und Tierarten. Von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) wird sie bereits als gefährdet geführt. Um der auf den Chaco begrenzten Palme zu einem größere Bekanntheitsgrad und damit einer höheren Wertschätzung zu verhelfen, haben die Forscher bereits eine Idee.
Mit ihren fächerartigen Blättern und ihrem gedrunenen Wuchs, sei sie optimal für die Landschaftsgestaltung etwa entlang von Straßen oder in Parkanlagen und Gärten. Sie regen deshalb Züchtungen der Carandilla an, dies auch, um ihren Bestand wieder zu erhöhen.