Ein Jaguarjunges zieht derzeit im ”Refúgio Biológico Bela Vista” alle Aufmerksamkeit auf sich. Der nur wenige Monate alten Wildkatzendame ist sogar ein eigenes Fest gewidmet worden. ”Cacau“ gilt aus mehreren Gründen als Besonderheit. Sie ist das Ergebnis eines Nachzuchtprogrammes und sie ist schwarz, was in der Natur bei Jaguaren eine Seltenheit ist.
Über 14 Jahre hinweg haben Biologen und Forscher des Refugiums bei Foz do Iguaçu versucht, Jaguare nachzuzüchten. Erfolg hatten sie erst 2016, als am 28. Dezember „Cacau“ auf die Welt kam.
Das Refugium für Wildtiere ist dem Stromkraftwerk Itaipu angegliedert und wurde als Ausgleichsmaßnahme für den Bau mit seinem gigantischen Stauwerk installiert. Die Einrichtung beherbergt mehrere ”Onças”, unter ihnen ”Valente“ und ”Nena“, die Eltern des Jungtieres.
Den Namen ”Cacau“ hat die kleine Wildkatze erst jetzt erhalten. Ausgewählt wurde er von Besuchern und Internetnutzern. Die waren dem Aufruf der Refugiumverwaltung über die sozialen Netzwerke gefolgt und hatten mehrere Vorschläge abgegeben. Die meisten Stimmen erhielt dabei der Name ”Cacau“.
Im Refugium lebt das Wildkatzenjung mit seiner Mutter in einem eigenen Gehege. Auch das wurde beim Fest der Namensgebung dem Publikum vorgestellt. Versucht wird, den Tieren möglichst die gleichen Bedingungen zu bieten, denen sie in der freien Wildbahn gegenüberstehen. So werden sie angehalten, ihre Nahrung zu ”erjagen“.
Statt Fleisch an einem festen Futterplatz auszulegen, wird es auf Bäumen und an anderer Stelle verteilt.
Geplant ist, ”Cacau“ in ein binationales Programm der Nachzut von gefleckten Jaguaren einzugliedern. Sie soll einmal auf der paraguayischen Seite des zweitgrößten Stromkraftwerkes der Welt mit einem dort lebenden Jaguar verbandelt werden.