Was in Europa die Apfelblüte und in Japan die Kirschblüte, ist in Brasilien die Ipê-Blüte. Die sorgt derzeit in vielen Landstrichen Brasiliens für ein besonderes Spektakel. Die Straßen der Hauptstadt Brasília hat sie in ein rosa-violettes Farbenmeer verwandelt.
Nicht nur die Baumkronen der in Brasilien heimischen Ipês erstrahlen rosafarben. Abertausende ihrer herunter gefallenen Blütenblätter haben ebenso Gehsteige und Wiesen mit einem bunten Teppich versehen.
In dem südamerikanischen Land sind Ipês beliebte Bäume zur Stadtbegrünung. Gepflanzt werden sie als Alleen, als Baumreihen entlang von Straßen, Kanälen und Fließgewässern, in Parkanlagen und ebenso in Fußgängerzonen.
In der Hauptstadt Brasília soll laut Schätzungen die stattliche Zahl von über 600.000 Ipês stehen. Allein der Plano Piloto mit dem Kongress und Ministerien wird von 200.000 Ipês flankiert.
Ipês-roxos werden sie von den Brasilianern genannt. “Roxo“ bedeutet eigentlich “violett“. Allerdings scheiden sich bei der Farbbezeichnung die Geister.
Nur etwa 15 Tage dauert das Blütenspektakel. Dann gibt es eine kleine Pause, bevor auch die gelben, rosafarbenen und weißen Ipês nacheinander ihre Farbpracht entfalten und die Menschen in den Bann ziehen.
Dass sie so auffällig sind, liegt unter anderem daran, dass die bis zu 30 Meter hoch wachsenden Bäume anders als andere tropische Gehölze nach der winterlichen Trockenzeit ihr gesamtes Blattwerk abwerfen und hunderte Blüten dann das kahle Gezweig einfärben.
Wie sehr die Brasilianer von den Ipês angetan sind, zeigt auch die Tatsache, dass seine Blüte 1978 per Gesetz zum nationalen Blütensymbol des Landes erklärt worden ist. Im vergangenen Jahr hat Brasília zudem sein erstes “Ipê-Festival“ ausgerichtet.