Dass die klassische Musik die Welt verändern kann, wird durch ein Projekt in Rio de Janeiro bewiesen. Das vereint mit Hilfe von Geige und Cello Jugendliche aus verschiedenen Favelas Rio de Janeiros. Sie sind Teil der “Camerata Jovem do Rio“. Die ist nun in Zürich mit dem Swiss Charity Award 2019 ausgezeichnet worden.
Zwischen 17 und 23 Jahre sind die jungen Frauen und Männer alt, die zum ersten Mal vor sieben Jahren mit klassischer Musik in Kontakt gekommen sind. In einer der Gruppen des Projektes „Ação Social pela Música do Brasil” (ASMB) haben sie verschiedene Instrumente gelernt. Jetzt bezaubern sie über die „Camerata Jovem do Rio“ ihre Zuhörer.
Für sie hat das Projekt ein neues Fenster geöffnet, wie Fiorella Solares von der ASMB es ausdrückt. Die Jugendlichen haben mit der klassischen Musik einen Traum verwirklicht, der den meisten in den Favelas aufwachsenden Kindern verwehrt bleiben wird: in andere Länder reisen.
Eine Reise ging jetzt nach Europa. Dort hat die “Camerata Jovem do Rio“ nicht nur in Zürich bei der Premienübergabe gespielt, sondern auch zur Feier des hundertjährigen Jubiläums der Organisation Save the Children und im Palast der Nationen der UNO in Genf.
Damit nicht genug, werden sie ihre Musikkünste auch in Deutschland präsentieren. Auftreten werden sie in Berlin und zum Tag der Demokratie in Düsseldorf, bevor sie wieder nach Rio de Janeiro zurückfliegen.
Die Musik hat ihnen aber nicht nur Reisen ermöglicht. Die Teilnahme an dem Projekt ist an den Schulbesuch und gute Noten gekoppelt. Einige von ihnen haben durch diesen Ansporn bereits den Sprung auf eine Hochschule geschafft. Für David Nascimento (23 Jahre) hat das Projekt und mit ihm die Musik Leben und eine Hoffnung auf eine bessere Zukunft gebracht, wie er sagt.
Die jetzt erhaltene Prämie ist eine weitere Besonderheit. Sie seien ein wenig überrascht zu erfahren, welche Wege die Musik für sie eröffnet, so der 21-jährige Gilbert Vilela auf die Frage von Journalisten hin.
Sie alle kommen aus Favelas mit einer völlig anderen Realität und hätten nicht gedacht, einmal einen Preis zu gewinnen, ausgewählt zwischen anderen Gruppen aus einer anderen Realität. Angetreten waren Gruppen aus 40 Ländern.