Vor 30 Jahren ist der Mutum von Alagoas für ausgestorben erklärt worden. Jetzt sind drei Paare dieses großen Hühnervogels in einem Pionierprojekt wieder in der Natur angesiedelt worden. Zu verdanken ist dies zwei Freunden, die ihr Leben dem Mutum und dem Naturschutz gewidmet haben.
Angefangen hat die Geschichte schon vor 40 Jahren. Damals gab es nur noch wenige Exemplare des Alagoas-Mutum in freier Natur. Darauf aufmerksam geworden hatte der Umweltschützer und Unternehmer Pedro Nardelli angefangen, einige der Vögel einzufangen. Dahinter stand die Absicht, sie zu reproduzieren und ihr Aussterben zu vermeiden.
Gesetzt war mit den fünf von Nardelli geretteten Tieren der Anfang eines gigantischen Projektes, in das nach und nach verschiedene Organisationen, Universitäten, Umweltschutzbehörden und andere staatliche Einrichtungen eingebunden wurden.
Während die Forscher der Gesellschaft zur Erforschung der Wildfauna (Crax) der Nachzucht und genetischen Analysen arbeiteten, widmete sich Fernando Pinto vom Insitut zum Schutz des Atlantischen Regenwaldes (IPMA) in Alagoas der Regenierung und dem Schutz des Lebensraumes des Mutum, dem Atlantischen Regenwald.
Von dem gab es in Alagoas nur noch Reste. Viele Flächen waren abgeholzt worden, um dort Zuckerrohr anzubauen. Jetzt ist es eine Ethanol-Fabrik, die Usina Utinga in Rio Largo, die tausend Hektar für ein privates Schutzgebiet (RPPN) zur Verfügung gestellt hat.
Durch den Einsatz von Fernando Pinto sind weitere private Schutzgebiete ausgewiesen und Atlantischer Regenwald wieder aufgeforstet worden.
Gleichzeitig wurde ein Plan zur Wiederansiedlung des bis zu 80 Zentimter großen und vier Kilogramm schweren Alagoas-Mutum ins Leben gerufen. Der Plan hat Ende September mit der Freilassung von drei Paaren des ausgestorbenen Vogels im Schutzgebiet mit dem Namen Nardellis gegipfelt.
Pedro Nardelli war allerdings nicht dabei, er ist Ende August verstorben. Mit seinem Einsatz für den Symbolvogel Alagoas hat er jedoch für ein besonderes Erbe gesorgt.