Die intensive Landwirtschaft und die Rinderhaltung sind in Brasilien mit am stärksten verantwortlich für die Zerstörung der Regenwälder. Vor allem Klein-Landwirte zeigen aber, dass es auch anders geht. Ein Beispiel ist Newton Campos. Der hat in den vergangenen Jahren um die 20.000 Bäume auf seinen 30 Hektar umfassenden Hof gepflanzt und dem Regenwald zurückgegeben.
Der Landwirt gehört zur dritten Generation, seiner Familie, die das im Bundesstaat Espírito Santo liegende Familienanwesen im Munizip Alegre führt. Das ist seit mehr als einem Jahrhundert starken Wandlungen unterworfen. Newtons Großvater hat von der damaligen Regierung noch Anreize für die Anlage einer Kaffee-Plantage erhalten. Newtons Vater war dem Regierungsaufruf zur Rinderhaltung gefolgt.
Während Vater und Großvater für ihre landwirtschaftlichen Tätigkeiten die Wälder rodeten, hat Newton Campos Axt und Motorsäge gegen den Spaten eingetauscht. Seit den 1990er Jahren pflanzt er Bäume. 70 Prozent seines Anwesens hat er bereits bewaldet. Er selbst ist “Agroecologista“, Öko-Landwirt, und am Programm Reflorestar (Wiederbewalden) beteiligt.
Statt Kaffee produziert der 61-Jährige die Palmfrüchte Açaí und andere Waldfrüchte. Sein ganzer Stolz aber sind die Quellen seines Hofes. Durch die Anlage von Feldgehölzen und Wald konnte er das Wasserregime verbessern.
Das Ergebnis davon war in den vergangenen Jahren zu spüren. Während vielerorts wegen der starken Trockenperioden das Wasser knapp wurde, ist es auf Newtons Hof nicht ausgegangen. Mit seinen Aufforstungen ist Newton zum Wasserproduzenten geworden.
Auch bei der Wiederbelebung der Quellen ist der Öko-Landwirt an einem Programm beteiligt. Die Wasserwerke Espírito Santos (Cesan) haben ein solches aufgelegt. Mit ihm konnten allein im vergangenen Jahr über 22 Hektar degradierte Flächen aufgeforstet und wieder in Wald verwandelt werden, der die Quellen schützt.