Der Zoo Brasílias hat fünf neue Bewohner: junge Guará-Wölfe. Die nur wenige Wochen alten Wolfswaisen sind von der Organisation Onçafari gerettet worden. Die hat deren Mutter in der freien Wildbahn über einen GPS-Sender monitoriert. Allerdings kam das Signal plötzlich über zwei Tage hinweg von der gleichen Stelle und das etwa zehn Kilometer vom Bau mit den Jungen entfernt.
Darauf aufmerksam geworden, gingen die Biologen zunächst davon aus, dass die Wolfsmutter Caliandra den Sender verloren hatte. Bei einer Überprüfung fanden sie dann aber Caliandra tot auf. Die fünf Jungen wurden von ihnen deshalb in die Auffangstation des Zoos von Brasílias gebracht. Dort kümmert sich nun ein Team um das Wohlergehen der etwa vier Wochen alten Wolfbabys.
Vorerst steht das Durchkommen der kleinen Wölfe im Mittelpunkt. Die Biologen schließen aber nicht aus, dass sie irgendwann einmal wieder ausgewildert werden, nachdem sie groß genug sind und gelernt haben, alleine zu überleben.
Der Lobo-guará gilt als Symboltier des Cerrado, dem Biom, in dem die Hauptstadt Brasília gebaut wurde und die Wolfsjungen gefunden wurden. Allerdings gilt der Wolf im Cerrado auch als gefährdet. Bedroht ist er unter anderem durch die Zerstörung seines Lebensraumes, durch Überfahrungen, die illegale Jagd und auch durch die Übertragung von Krankheiten durch Haustiere.
Die Organisation Onçafari hat dem Guará-Wolf ein eigenes Forschungsprojekt gewidmet. Unter anderem versuchen die Biologen mit Hilfe von Sendern mehr über das Verhalten der Wölfe zu erfahren, was wiederum zur Rettung der fünf Wolfsjungen-Waisen geführt hat.