Die weltweit gefragte und prämierte Tanz-Compagnie «Balé de Rua» feiert in diesem Frühjahr ihre Schweizer Premiere und ist vom 28. Februar bis 18. März 2012 in der Maag Halle zu sehen. Körper von atemberaubender Schönheit, beeindruckende Athletik und unwiderstehlichem Charme mit einem stets frech-fröhlichen Zwinkern im Blick: die furiose brasilianische Compagnie «Balé de Rua» entfacht eine wahrhaft fantastische Vision aus ungestümen Percussions, Mystik und Farben und authentischem, atemberaubendem Tanz.
Kraftvoll, virtuos und mit bestechender Eleganz entführt es das Publikum in einer faszinierenden Reise in das Herz und die Seele Brasiliens, dahin, wo der Klang der Musik den Rhythmus des Lebens bestimmt, direkt auf die Strasse. Hier haben sich die Tänzer und Percussionisten im Kampftanz Capoeira trainiert und sind dem Pflaster der Favelas mit ihrem eigenen Ausdruck von Hip-Hop und Breakdance begegnet. Und hier vermengen sich mit ungebremster Energie und kreativer Lust, ursprüngliche Tanz- und Musiktraditionen mit dem Puls des afro-brasilianischen Lebensgefühls zu einem energiegeladenen, hochexplosiven Cocktail: «The colours of Brazil».
Die Farben des Amazonas, der endlosen Strände, der subtropischen Dschungel und der prachtvollen Kolonialstädte, die Farben des schillernden Karnevals und des urbanen Treibens auf Straßen und Plätzen – so lebendig und bunt wie der Alltag sind auch die Menschen einer Nation, die wie keine andere dieser Welt in einer so unbändigen wie überschäumenden Vitalität ihren Ausdruck findet.
In einem choreografisch atemberaubenden Feuerwerk unter den mitreissenden Rhythmen der Atabaque und mit Interpretationen bekannter brasilianischer Kompositionen erzählt das «Balé de Rua» die Geschichte Brasiliens.
Entstehung des Balé de Rua
1992 gründeten Fernando Narduchi, Marco Antônio Garcia und José Marciel Silva die Tanz-Compagnie «Balé de Rua», das «Ballett von der Strasse», nachdem sie zuvor vier Jahre lang in der bedeutenden kommunalen Tanzbewegung in Uberlândia, einer Kleinstadt im Landesinneren von Brasilien, zusammengearbeitet hatten. Während dieser Zeit tanzten sie bei unterschiedlichen Gruppen. Es entwickelte sich eine enge Freundschaft untereinander und der gemeinsame Wunsch, einen neuen Stil kreieren zu wollen, welcher in seinem Vokabular stets urban, aber eine betont brasilianische Identität zum Ausdruck bringen sollte. Obwohl ursprünglich aus einer sehr armen Gegend stammend, gelang es ihnen durch harte Arbeit und ihre beachtlichen wie viel beachteten Choreografien, jene Träume, die sie und ihre Weggefährten einst hatten, Wirklichkeit werden zu lassen. Und im Jahr 2000 schließlich erreicht die Gruppe professionellen Status.
2002 wurde Balé de Rua als neue Tanzsensation auf der Biennale de la Danse in Lyon entdeckt. Die Show «O Corpo Negro na Dança» wurde 2005 als eine von sechs brasilianischen Produktionen auserwählt, um von der Fundação Vitae finanziert zu werden, und nicht lange darauf war das Balé de Rua offizieller Kultur-Repräsentant seines Landes im «Jahr Brasiliens» in Frankreich. 2006 triumphierte die Compagnie mit ihrer jüngsten, nach der Gruppe benannten Tanz- und Percussionshow «Balé de Rua» am Théâtre Mogador in Paris, wo deren gefeiertes Gastspiel von der Kellog Foundation unterstützt wurde. 2007 fand die Einweihung des «Balé de Rua Cultural Center» als eine der 200 führenden brasilianischen Kultureinrichtungen statt. Die Compagnie bietet derzeit mehr als 160 Jugendlichen aus verschiedenen Regionen Uberlândias eine fundierte Tanzausbildung und fast alle Mitglieder der Truppe hatten dort ihre Anfänge. Aufgrund der begeisterten Publikumsresonanz wurde die im Januar 2008 geplante Gastspielzeit am Trianon Theater in Paris für März noch einmal verlängert. Im August debütierte Balé de Rua auf dem Edinburgh Festival Fringe 2008 und wurde als Gewinner im Wettbewerb mit unzähligen Produktionen mit dem Herald Angels Award 2008 der Bank of Scotland gewürdigt. Heute ist die Compagnie «Balé de Rua» in der Lage, von ihrer Kunst leben zu können. «Balé de Rua» ist mehr als eine Tanz-Compagnie, es ist eine ideelle Lebensanschauung.