Im Dezember 2012 ist die Inflation in Brasilien noch einmal angestiegen und schloss zu Jahresende mit 5,84 Prozent, wie das brasilianische Statistische Bundesamt (Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística, kurz: IBGE) in der abgelaufenen Woche bekanntgab. Zwar ist dies eine Verringerung um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr, dennoch ist die Inflation damit höher ausgefallen, als erwartet, was auf die gebesserte wirtschaftliche Lage zurückzuführen ist.
Der Preisanstieg im vergangenen Jahr ging auf die Verteuerung von Lebensmitteln als auch auf sogenannte persönliche Ausgaben zurück, wie es das IBGE bezeichnete. Damit sind vor allem Hausangestellte gemeint. Durch die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes sank die Zahl der Hausangestellten, während der Bedarf nach ihnen stieg. Dieser Trend ging auf die generell steigende Nachfrage nach Dienstleistungskräften zurück, worauf gemeinhin Lohnanstiege folgten. In Zuge dessen wechselten viele Hausangestellte in andere Arbeitssegmente. Dies trieb auch ihre Löhne hoch und die Ausgaben für Hausangestellte stiegen um 12,73 Prozent, was einem Anteil von 0,45 Prozentpunkten an der Inflation entspricht.
Mit einem Preisanstieg um 9,86 Prozent verzeichneten die Lebensmittel und Getränke die höchste Teuerung. Laut Bericht des IBGE trugen sie mit 2,37 Prozentpunkten zu 39 Prozent der Inflation bei. Vor allem der Kosum ausser Haus habe die Preise nach oben getrieben. Die Leute hatten mehr Geld in der Tasche und gaben dies für Restaurants und Bars aus.
Im Gegensatz dazu verringerten sich die Kosten im Bereich der industriell gefertigten Produkte. Dazu hatte die Verringerung von Steuern in diesem Segment geführt. Neuwagen waren um durchschnittlich 10,68 Prozent günstiger als im Vorjahr. Im Vergleich zu den brasilianischen Nachbarn sind sie jedoch noch immer verhältnismässig teuer. Im kommenden Jahr soll die Inflation unter fünf Prozent bleiben.