Mal wieder gab es ein tragisches Unglück im südamerikanischen Fussball. Im bolivianischen Oruro ist im Spiel von San Jose gegen den Klubweltmeister Corinthians durch das Abfeuern einer Leuchtrakete ein 14-jähriger Junge ums Leben gekommen.
Der Teenager war beim Copa-Libertadores-Spiel zwischen den Bolivianern und dem Team aus São Paulo (1:1) von der Leuchtrakete, die von Corinthians-Fans gezündet wurde, im Auge getroffen worden. Daraufhin bohrte sich das Projektil in den Kopf des jungen Bolivianers, der auf der Stelle starb. Die Polizei nahm zwölf Personen fest. Ein Sprecher von San Jose kündigte eine strafrechtliche Ermittlung an.
Nach Spielende erklärte Corinthians-Coach Tite, er würde den Klub-WM-Titel liebend gern für das Leben des jungen Fan eintauschen. Er sagte auf der Pressekonferenz: “Ich weiss, es würde nicht den Schmerz der Familie ändern, doch wenn ich könnte, würde ich unseren Klub-WM-Titel gegen das Leben des Kindes eintauschen. Es tut mir unendlich leid, was geschehen ist.“
Tite beendete auch schnell die Pressekonferenz: “Wir können nicht über Fussball reden. Meine Spieler und ich fühlen das Gleiche. Wir haben in der Kabine kein Wort verloren. Ich wollte nicht hier sein und das was passiert ist, ist zu schwerwiegend, um hinterher über Fussball zu reden.
Sportdirektor Edu Gaspar reagierte sehr emotional: “Es gibt keinen grösseren Schmerz in der Welt als dies. Wie können wir der Familie in dieser Zeit helfen? Wir müssen alles tun, was wir nur können. Als es geschah, haben uns die Leute beschimpft, daher mussten wir die Arena verlassen. Unsere Reise nach Hause wird schwer werden. Ich kann nicht mehr sagen ausser mein Beileid.“
Corinthians war durch den ehemaligen peruanischen Bundesliga-Profi Paolo Guerrero (5.) in Führung gegangen. Carlos Saucedo (61.) schoss den Ausgleich für die Gastgeber.