“Das Stadion gehört dem Volk“, diese einfachen Worte wählte Brasiliens Fußballlegende Pelé, wenn er über das ebenso legendäre Maracanã spricht. Am Rande der Filmfestspiele in Cannes erklärte der 72-Jährige, er sei mit der Entscheidung, einem Privatkonsortium eine 35-jährige Betriebslizenz für das Stadion zu geben, “nicht einverstanden“.
In Südfrankreich hatte der dreifache Weltmeister zuvor den Drehbeginn für einen US-Film über seine Jugendzeit in der Favela und seinen Karriere-Start beim FC Santos angekündigt. “Der Streifen kommt wenige Wochen vor Start der WM 2014 in die Kinos“, sagte der Brasilianer.
Der dreimalige Weltmeister schaut dagegen nicht freudig in die Zukunft der Seleção und deren WM-Chancen. “Brasilien hat die besten Spieler, aber keinen Teamgeist. Die müssen lernen, zusammenzuspielen“, rät er dem Team.
Die Privatisierung des Stadions sorgt seit Wochen für öffentliche Diskussionen. Eine einstweilige Verfügung gegen die Pläne war vor wenigen Tagen auf Antrag des Bundesstaates Rio von einer höheren Instanz aufgehoben worden. Die Lizenz soll an das “Maracanã S.A“-Konsortium aus dem Baukonzern Odebrecht, dem Veranstalter IMX des Unternehmers Eike Batista und dem Stadienbetreiber AEG vergeben werden.
Beim Confederations Cup (15.-30. Juni 2013) und der WM 2014 stehen die Stadien allerdings unter der Regie des Weltverbandes FIFA. Bei Länderspielen unter der des Kontinentalverbands CONMEBOL.