In der Nacht zum Mittwoch fanden die Proteste in Brasilien ihren vorläufigen Höhepunkt. In São Paulo schätzte die Polizei die Teilnehmerzahl auf bis zu 50.000 Menschen, die gegen die Misswirtschaft, Korruption und gegen die steigenden Kosten demonstrierten. Präsidentin Dilma Rousseff reiste am Dienstag unterdessen kurzfristig in die Metropole, um sich dort mit ihrem Vorgänger Lula da Silva und dem Bürgermeister der Stadt, Fernando Haddad zu treffen.
Die Präsidentin zeigte vorab bereits Verständnis für die Proteste: Man müsse “die Stimmen der Straße hören“. Brasilien sei binnen zehn Jahren zur siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen, weshalb die Bürger nun „mehr verlangen und ein Recht auf mehr haben“.
Neben anderen Großstädten haben die WM-Spielorte Recife und Porto Alegre bereits Fahrpreissenkungen angekündigt. Ein weiterer großer Kritikpunkt sind die hohen Kosten für die Weltmeisterschaft 2014 an sich.
Dazu sagte FIFA-Präsident Joseph Blatter nun: “Ich kann verstehen, dass die Menschen nicht glücklich sind. Aber ich denke, sie sollten den Fußball nicht dazu nutzen, um ihre Forderungen zu verkünden. Brasilien hat diese WM verlangt. Wir haben Brasilien diese Weltmeisterschaft nicht aufgezwungen. Sie wussten, um die WM zu bekommen, müssen Stadien gebaut werden.“
Nun wird auch das Militär in Brasilien einschreiten und für Sicherheit in den Spielorten des FIFA-Konföderationen-Pokals sorgen. Trotz der Proteste werden die Nationalmannschaften des Confed Cups auch gefeiert.