Die Proteste kommen Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff teuer zu stehen. Die landesweiten Demonstrationen während des FIFA-Konföderationen-Pokals ließen die Umfragewerte in den Keller fallen. Bei der letzten Befragung vor dem Confed Cup, Anfang Juni, erfreute sie sich noch 57 Prozent Zustimmung. Nun sind es lediglich 30 Prozent. Gleichzeitig wuchs die Zahl der Kritiker, die die Arbeit der Regierung als “schlecht oder schrecklich“ einstuften, von neun auf 25 Prozent.
In den vergangenen Wochen erlebte Brasilien die größte Protestwelle in seiner Geschichte. Hunderttausende gingen auf die Straßen und demonstrierten gegen Korruption, die fehlenden Investitionen in das Bildungs- und Gesundheitssystem sowie die ausstehenden Infrastrukturmaßnahmen. Gleichzeitig prangerten sie auch die ausufernden Kosten für die WM-Endrunde 2014 an. Auch am Sonntag erwarten die Behörden wieder großangelegte Proteste in der Millionenmetropole Rio de Janiero.
Nach Angaben brasilianischer Medien wird Rousseff wohl auch nicht zum Finale des Confed Cup am Sonntagabend zwischen Gastgeber Brasilien sowie Welt- und Europameister Spanien in Rio de Janeiro erscheinen. Beim Confed-Cup-Eröffnungsspiel war der Präsidentin ebenso wie FIFA-Chef Joseph S. Blatter ausgepfiffen worden. Dies gelte als möglicher Grund für ihr wohlmögliches Fernbleiben sein.