Die Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet hat wieder zugenommen. Umweltschützer müssen somit einen empfindlichen Rückschlag verkraften. Jüngsten Daten der brasilianischen Regierung zufolge wurden allein im Mai 465 Quadratkilometer Regenwald zerstört.
Das ist fast fünf Mal so viel wie im Mai 2012. Im Jahresvergleich sieht die Lage noch dramatischer aus. Seit August 2012 verschwanden 2338 Quadratkilometer. Das ist eine Abnahme von 35 Prozent und entspricht drei Mal der Fläche von New York City. Im Vorjahr entdeckten die Satelliten der brasilianischen Weltraumbehörde zwischen August 2011 und Juli 2012 lediglich einen Schwund von 2051 Quadratkilometern.
Die Daten scheinen Wissenschaftler und Umweltschützer zu bestätigen, die ihre hart erkämpften Fortschritte der letzten Jahre in Gefahr sehen. Infrastrukturprojekte der Regierung auch im Rahmen der kommenden Sportereignisse, Änderungen an der Umweltpolitik sowie steigende Preise für Sojabohnen und andere Agrarerzeugnisse Brasiliens, die den Bedarf nach weiterem Ackerland fördern, könnten Faktoren für die verstärkte Abholzung des Regenwaldes sein.
Noch sind die Untersuchungen nicht endgültig. Um das wahre Ausmass feststellen zu können, müssen noch weitere Bodenproben ausgewertet werden. Es könnten auch natürliche Ursachen für die Zerstörung verantwortlich sein.