Die Ratingagentur “Fitch“ hat die Wirtschaftslage Brasiliens mit “BBB“ bewertet. Die Perspektive sei dabei stabil. “Standard & Poor’s“ hatte dem Südamerika-Riesen Anfang Juni noch einen negativen Ausblick zugeschrieben. Laut “Fitch“ gebe es aber Zeichen der Anstrengungen, weshalb man sich nicht dem “BBB-“ anschloss.
Positiv falle auf, dass trotz der misslichen Wirtschaftslage eine strengere Ausgabenpolitik umgesetzt werde. Dazu gehört laut “Fitch“ die zügige Anpassung sowie Erhöhung des Leitzinses auf zuletzt 8,5 Prozent, die Flexibilität bei der Anpassung der Wechselkurse sowie eine stringente Linie in der Haushaltspolitik. Dies seien Faktoren, die private Investitionen insbesondere für die Sektoren Infrastruktur und Erdölförderung anziehen würden. Gleichzeitig seien der Steuerrückgang und die Lasten von Krediten im Ausland im annehmbaren Rahmen.
Finanzminister Guido Mantega war mit der Entscheidung, die Note für Brasilien stabil zu halten zufrieden. “Es scheint mir eine gerechte Entscheidung, die da getroffen wurde. Die Zusammensetzung von Brasiliens Schulden hat sich verbessert. Sie ist gegenüber dem BIP zurückgegangen und zudem wurden die Laufzeiten verlängert“, so Mantega vor Journalisten. Auch Mantegas Politik wurde bestätigt, hatte er doch noch einen Tag vor Bekanntwerden der Zahlen allen zusätzlichen Ausgaben des laufenden Haushaltes eine Absage erteilt.
Für “Fitch“ stellen der fliessende Wechselkurs und die breit angelegten internationalen Reserven des Landes ausreichende Instrumente dar, um mit der Unbeständigkeit des Reals sowie und einer weltweiten schwierigen wirtschaftlichen Lage fertig zu werden. Nach Schätzungen der Agentur werde die Inflation knapp sechs Prozent betragen. Die Wirtschaft werde den Berechnungen zufolge in diesem Jahr um 2,5 Prozent wachen, im kommenden Jahr 3,2 Prozent.