Nach den zwei Großbränden in Brasilien, wo in den vergangenen Wochen schätzungsweise 220.000 Tonnen Zucker vernichtet wurden, ist die Versorgung mit dem wichtigen Handelsgut keinesfalls gefährdet. Darauf wiesen nun nochmals Branchenvertreter hin. Bereits kurz nach den Feuersbrünsten im Bundesstaat São Paulo waren die Kurse an den Weltmärkten nach oben geschnellt, hatten sich dann jedoch wieder auf dem normalen Niveau eingependelt. Brasilien exportiert fast ein Viertel des Weltbedarfes an Saccharose, welche im größten Land Südamerikas aus Zuckerrohr gewonnen wird. Ein weiteres Produkt der Nutzpflanze ist der Biotreibstoff Ethanol.
In Brasilien steigen seit Jahren die Anbauflächen für Zuckerrohr, sehr zum Ärger von Umweltschützern. Die Monokulturen belasten nicht nur zunehmend die Umwelt, auch kostbarer nativer Regenwald wird den gigantischen Plantagen geopfert. Der „süße Saft“ ist ein lukrativer Wirtschaftszweig und durch die Weiterentwicklung der Verarbeitungsprozesse kann Zuckerrohr nun bald schon doppelt verwendet werden. Musste früher noch vor der Ernte festgelegt werden, das Süßgras zu Halacha-Schnaps oder Biosprit zu verarbeiten, kann dies nun nacheinander erfolgen. Findige Forscher haben ein Verfahren entwickelt, wo durch ein Zellulose-Verfahren die Abfallprodukte aus der Alkoholherstellung für die Spritproduktion verwendet werden.
Den Spekulanten an den Rohstoffmärkten dürfte die Vorstellung gefallen, mehr Ertrag aus den Ernten herauszuholen. Ob damit jedoch ein Preisanstieg oder Preisverfall einhergeht, ist noch völlig unklar. Rekordernten in Indien und Thailand hingegen sprechen derzeit nicht nur gegen eine Verknappungsgefahr sondern sogar für einen Überschuss des Rohstoffes. Da allerdings bei einem großen Überbestand von Haushaltszucker in Brasilien schnell auf die Produktion von Biosprit umgestellt werden kann, dürften die Preise auf dem Weltmarkt allerdings eher stabil bleiben. Ob die Ernte im Inland Autos antreibt oder den Rest der Welt ein wenig „süßer“ macht, ist den Produzenten vermutlich egal.
Bei den zwei Bränden hingegen reagierten die Händler Ende Oktober allerdings eher panisch. Noch bevor das Ausmaß bekannt wurde, schnellte der Zuckerpreis auf ein Rekordhoch. Freunde binärer Optionen dürften darüber mit Sicherheit nicht glücklich gewesen sein. Denn sie wetten bei der nicht unumstrittenen Spekulationsgeschäft auf eine Preisänderungen in der Plus- oder Minusbereich. Und da Zucker normalerweise nur geringfügigen Schwankungen unterliegt, kann ein solches Ereignis wie ein Großbrand massive Verluste für den Anleger mit sich bringen. Allerdings bestehen auch Chancen auf riesige Gewinne, was konservative Broker stets kritisieren. Mit binären Optionen spekuliert man vereinfacht gesagt darauf, in welche Richtung sich der Kurs eines bestimmten Basiswertes bis einem bestimmten Zeitpunkt entwickelt. Über diese moderne Form der Finanzspekulation sollte man sich daher auch ausgiebig informierend. Dann findet man schnell auch den passenden Hinweis, ob Binäre Optionen seriös sind – zumindest bei dem ausgewählten Broker.
Haushaltszucker, Süßigkeiten, Brotaufstrich, Schnaps, Biosprit: Rohrzucker ist ein wichtiges Handelsgut in Brasilien und einer der Schmierstoffe der brasilianischen Wirtschaft. Und leider auch ein Umweltzerstörer. Umso genauer wird daher der Anbau, die Ernte und Produktion in aller Welt beobachtet. Fast 700 Millionen Tonnen hat Brasilien in diesem Jahr produziert, die verbrannten 220.000 Tonnen waren dabei nur ein winziger Verlust. Für die Ernte 2013/2014 wird bei dem zuständigen Industrieverband momentan ein Anstieg von weiteren 10 Prozent prognostiziert. Für Produzenten, Anleger und Konsumenten sind das zuckersüße Aussichten.