Dabei handelt es sich, nach Aussage der Forscher, um die fünfte Tapir-Spezies weltweit. Das Säugetier war bisher nur Anreinern von Flüssen und Indios im Amazonasgebiet bekannt, von denen es als “Pretinha“ (kleiner Schwarzer) bezeichnet wird – jetzt wurde es von Wissenschaftlern aus Brasilien, Französisch Guyana und Österreich in der Fachzeitschrift “Journal of Mammalogy“ beschrieben.
Unter dem wissenschaftlichen Namen “Tapirus kabomani“ wurde das Säugetier von einer Equipe unter Leitung eines Forschers der Universidade Federal von Minas Gerais (UFMG) entdeckt, der im Jahr 2003 mit seinen Untersuchungen begonnen hatte, nachdem ein entsprechender Schädel im Bundesstaat Rondônia gefunden worden war.
Fotofallen, die man in so genannten “Mosaik-Arealen“ Amazoniens angebracht hatte – das sind wechselhafte Gebiete zwischen Wald und Savanne – bestätigten Exemplare des Säugers in den Bundesstaaten Mato Grosso, Amazonas und Rondônia. In den Bundesstaaten Acre, Amapá und Pará wurden Fossilien der Spezies gefunden.
Der Forscher erklärt ausserdem, dass es Anzeichen dafür gibt, das die “Anta pretinha“ auch in Peru, Kolumbien und Bolivien verbreitet ist. Obgleich sie erst jetzt beschrieben worden ist, kann man die neue Tapirart in der Natur schon jetzt als gefährdet einstufen.
Nach Angaben der Studie liegt die letzte Identifikation einer neuen Tapir-Spezies inzwischen zirka 150 Jahre zurück und stammt aus Zentralamerika. Bisher waren folgende Spezies bekannt: “Tapirus terrestris, Tapirus bairdii, Tapirus pinchaque“ und “Tapirus indicus“, die jetzt vom neuen “Tapirus kabomani“ ergänzt werden.
Tapire sind für das Ökosystem in dem sie leben, besonders wichtig, weil sie für die Verbreitung von nicht verdauten Samen sorgen, ausserdem sind sie ein wichtiger Nahrungsbestandteil der indigenen Bevölkerung.
Die von den Forschern neu entdeckte Spezies ist von kleinerem Wuchs, denn sie besitzt einen kürzeren und leichteren Oberschenkelknochen – erreicht nur zirka 100 Kilogramm Gewicht – im Vergleich zu der grösseren Tapir-Spezies (Tapirus terrestris), die man häufiger in Brasilien antrifft.