Brasiliens Schulen sind nicht gerade die Besten. Im Gegenteil. Nach der neuesten Pisa-Studie landete das südamerikanische Land in allen Bereichen auf den hintersten Rängen. Von 65 teilnehmenden Ländern belegte Brasilien im Bereich der Mathematik gerade einmal Platz 58, in Portugiesisch Platz 55 und in den Naturwissenschaften Platz 59.
Schlecht schneidet Brasilien auch beim Vergleich der Ausgaben für Erziehung und Ausbildung ab. Im Durchschnitt werden 26.765 Dollar pro Schüler zwischen sechs und 15 Jahren in dessen Ausbildung investiert. Das mag sich viel anhören, ist aber nur etwa die Hälfte von dem, was die OECD als Mindestbetrag ansieht. Im Vergleich mit den anderen OECD-Ländern sieht es noch düsterer aus. Danach investiert Brasilien gerade einmal ein Drittel von dem, was die anderen OECD-Länder für die Schulbildung ausgeben.
Dennoch spricht der Minister für Erziehung Aloizio Mercadante von Erfolgen, die in den vergangenen Jahren erreicht wurden. Danach konnte unter anderem die Zahl der Buben und Mädchen erhöht werden, die dem Unterricht regelmäßig beiwohnen. Der Anteil der Schüler, die aufgrund von Wiederholungen in Klassen sind, die nicht ihrer Altersgruppe entsprechen ist von fast 55 Prozent im Jahr 2000 auf 31,1 Prozent im Jahr 2012 gesunken. Auch im Bereich der erreichten Punktezahl konnte Brasilien aufholen. Erreichten die Schüler vor zehn Jahren bei den mathematischen Aufgaben nur 356 Punkte, waren es 2012 immerhin schon 391 Punkte.
Verbesserungen des Schulsystems wurden jedoch bereits angekündigt. Danach sollen in den nächsten zehn Jahren jeweils zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes in die Erziehung investiert werden. Ziel ist es unter anderem in mindestens der Hälfte der Schulen Ganztagesunterricht anzubieten. Darüber hinaus soll erreicht werden, dass künftig 95 Prozent aller Schüler die ersten neun Schuljahre, den “Ensino fundamental”, entsprechend ihrer Altersgruppe abschließen. Im Bundeshaushalt für 2014 sind für den Bereich Erziehung bereits umgerechnet etwa 27 Milliarden vorgesehen.