Brasiliens Handballerinnen haben erstmalig den Weltmeistertitel geholt. Vor der Weltrekord-Kulisse von 19.250 Zuschauern in der ausverkauften Kombank-Arena von Belgrad bezwangen die amtierenden Panamerika-Meister im Finale die Gastgeberinnen aus Serbien mit 22:20 (13:11). Platz drei sicherte sich Dänemark mit 30:26 (12:15) im kleinen Finale gegen Polen.
Brasilien hatte sich zunächst in der Vorrunde gegen Algerien, China, Gastgeber Serbien, Japan und Dänemark ohne Punktverlust ins Achtelfinale gekämpft. Dort bezwang die vom Dänen Morten Soubak trainierte Mannschaft zunächst die Niederlande, bevor sie sich mit einem Sieg über Ungarn im Viertelfinale und einem weiteren Erfolg über Dänemark im Halbfinale den Einzug ins Endspiel sicherten.
Diesem bereits historischen Erfolg hatte Brasiliens Staatspräsidentin Dilma Rousseff über den Mikroblogging-Dienst Twitter der Mannschaft schon vor dem Finale Achtung gezollt. „Es ist das erste Mal, das Brasilianerinnen so weit gekommen sind. Dies verdient unsere Anfeuerung und unseren Beifall“ twitterte das Staatsoberhaupt. Sie selbst sei begeistert von dieser Sportart, seitdem sie ein Spiel der Brasilianerinnen bei der Olympiade 2012 in London verfolgt habe.
Gastgeberinnen aus Serbien vorab als Favoriten gehandelt
Allerdings war Serbien als Gastgeber durchaus als Favorit für das mit Spannung erwartete Finale gehandelt worden. Auch bei den Buchmachern lag der Trend eindeutig bei den Osteuropäerinnen, durchschnittlich lag die Quote bei rund 1,9. Wer jedoch auf die Südamerikanerinnen gesetzt hatte, bekam am Ende den 2,2-fachen Einsatz ausgezahlt, wie man hier erfahren konnte. Neueinsteiger bei Sportwetten konnten für das Event sogar einen gehörigen Bonus abstauben. Bis zu 300 Euro konnte man kostenlos mitnehmen, allerdings sollte man sich stets vorab über die Buchmacher informieren. Eine entsprechende Checkliste findet man beispielsweise hier.
Für Brasilien ist es der lang ersehnte Titelgewinn, der nun im eigenen Land traditionell für verstärkte Nachfrage im Jugendbereich sorgen dürfte. Standen die Frauen faktisch die letzen beiden Jahrzehnte stets bei den Panamerikameisterschaften auf ganz oben auf dem Treppchen, wollte es weder bei Weltmeisterschaften noch bei den Olympischen Spielen klappen. 2004 errang man bei der Olympiade in Athen mit Rang 4 einen Achtungserfolg, war bei der WM im darauffolgenden Jahr lediglich Platz 7 drin. Es folgten weitere bittere Jahr im internationalen Mittelfeld, bevor 2011 mit Platz 5 der beste WM-Erfolg aller Zeiten vermeldet werden konnte. Doch selbst damals war den Mädels aus Brasiliens der Einzug ins Halbfinale verwehrt geblieben.
Somit war der Sieg im Viertelfinale gegen Ungarn mit dem dramatischen Ergebnis von 33:31 (29:29, 26:26, 12:11) nach 2 Verlängerung schon eine keine Sensation. Im Halbfinale machte das Team rund um Alexandra do Nascimento gegen Dänemark dann mit 27:21 (14:10) souverän den Finaleinzug klar. Der nur Zwei-Punkte-Vorsprung im Finale gegen die Gastgeberinnen, die ebenfalls überraschend ins Endspiel eingezogen waren, endete damit in einem kollektiven Freudentaumel der Seleção vor der Rekordkulisse in der serbischen Hauptstadt.