Brasilianer und Argentinier sind Spitzenreiter, wenn es ums Steuernzahlen geht. Lange Zeit war Brasilien das Land mit den höchsten Steuerbelastungen Südamerikas. Nun wurde es von Argentinien auf den zweiten Platz verdrängt. Während das argentinische Steueraufkommen 37,3 Prozent vom Bruttoinlandsprodukt ausmacht, liegt das brasilianische Steueraufkommen bei 36,3 Prozent, wie es in einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) heißt.
Der Fiskus lastet schwer auf den Geldbeuteln der brasilianischen Bürger. Die steuerlichen Belastungen Brasiliens liegen über dem Durchschnitt Lateinamerikas und sogar über dem Durchschnitt der reichen Länder. Auch wenn immer wieder Steuersenkungen gefordert werden, steigen die Fiskusbeiträge seit 2009 kontinuierlich. Im Jahr 2012 gab es sogar eine Steigerung von 1,4 Prozentpunkten.
Noch stärker erwischt es die Argentinier. In den vergangenen Jahren hat sich ihre Steuerbelastung mehr als verdoppelt. Allein im Jahr 2012 wurde eine Steigerung von 2,6 Prozentpunkten verzeichnet. Hinzu kommt eine Inflation, die zu den höchsten Lateinamerikas gehört. Während Argentinien und Brasilien in den vergangenen zwei Jahrzehnten einen starken Anstieg der fiskalen Belastungen verzeichnen, ist dies in den reichen Ländern nicht der Fall.
Trotz internationaler Krise ist das Verhältnis zwischen Steuern und Bruttoinlandsprodukt in den meisten reichen Ländern relativ stabil geblieben. Im Jahr 2011 lag das Steueraufkommen der OCDE-Länder bei 34,1 Prozent vom BIP und war damit sogar um einen Prozentpunkt geringer als im Jahr 1990.