Am 7. März wurden im chilenischen Santiago die X. Jogos Sul-americanos eröffnet, die südamerikanischen Spiele. Noch bis zum 18. März werden sich dort die Sportler von 14 Nationen in 43 Disziplinen messen. Brasilien ist schon jetzt beim Medaillenvergleich der Länder auf dem vordersten Platz.
Die 481 brasilianischen Athleten treten in 41 verschiedenen Disziplinen an, so viel wie noch nie. Viele von ihnen haben ihr Können bereits bewiesen und dafür gesorgt, dass ihr Heimatland mit insgesamt 157 bisher erreichten Medaillen absoluter Spitzenreiter ist und das mit einem gehörigen Abstand zu Kolumbien, das mit 109 Edelmetallplatzierungen auf Rang zwei liegt. Auch beim Einzelvergleich der Medaillen steht Brasilien an erster Stelle. Die Sportler holten bereits 67 mal Gold, 40 Silber und 50 Bronze.
Dass Brasilien bei den Jogos Sul-americanos stark ist, hat beinahe schon Tradition. Bei den Spielen im Jahr 2010 in Medellín lag Brasilien bei den erzielten Medaillen auf dem zweiten Platz, 2006 führte das Land hingegen den Medaillenreigen an. Da verwundert es nicht, dass auch bei der diesjährigen Ausgabe des Sportevents Brasilien die Nase vorne hat. So manches Mal war das Siegerpodest bereits in die Farben Brasiliens grün-gelb getaucht. Beim Dressurreiten gelang es den Athleten sogar alle drei Treppchen des Podestes zu betreten: der erst 18-Jährige João Victor Marcari Oliva schaffte Gold, João Paulo dos Santos Silber und Leandro Aparecido da Silva Bronze.
Einen Gold- und Silberregen gab es in der Kanu- und Kajakdisziplin. Während der dreitägigen Proben auf der Lagoa Curauma in der Region Valparaíso holten sich die brasilianischen Kanuten fünfmal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze. Lediglich bei der 200 Meter-Strecke der Frauen gab es keine Medaille. Ähnlich sieht es beim Judo aus. Insgesamt 14 Medaillen gab es für Brasilien, fünf für den ersten Platz, zwei für den zweiten und sieben für den dritten Platz. Damit ist Brasilien das einzige Land Südamerikas, bei dem jeder der 14 angetretenen Judokämpfer eins der Edelmetalle erzielte.
Mit in Chile dabei sind auch einige Cracks wie der Leichtathlet Arthur Zanetti, der bei der Eröffnung des Sportereignisses als Fahnenträger die brasilianische Delegatin anführte. Er ist Weltmeister an den Ringen und war ebenso bei der Olympiade in London 2012 Goldgewinner. Auch in Santiago ließ er seinen Mitbewerbern wenig Chancen und errang an den Ringen den ersten Platz. Gold holte sich auch der aktuelle Weltmeister im Kunstrollschuhlauf Gustavo Casado. Eine Überraschung gab es hingegen beim Bogenschießen. In dieser Disziplin wartete der erst 16-jährige Marcus Vinícius de Almeida mit einer herausragenden Leistung auf. Er ließ sämtliche Bogenschützen und auch wesentlich erfahrenere alte Hasen hinter sich und setzte sich auf die oberste Siegertreppe.
Mit den Südamerikanischen Spielen klassifizieren sich die Länder gleichzeitig auch für die Panamerikanischen Spiele im kommenden Jahr in Toronto. Die Brasilianer wollen ihre Teilnahme aber auch als Erfahrung für die bevorstehende Olympiade 2016 in Rio de Janeiro sehen. Die fiel bisher äußerst positiv aus. Das sieht auch Präsidentin Dilma Rousseff so. Sie war am Dienstag (11.) nach Chile geflogen, um ihrer Präsidentschaftskollegin Michelle Bachelet zum Amtsantritt zu gratulieren, legte aber kurzerhand einen Abstecher zum Austragungsort der Spiele ein, um die Sportler persönlich zu loben.