Um die Logistik in Brasilien ist es nicht gut gestellt. Im neuesten internationalen Ranking landete das südamerikanische Land auf dem 65. Platz und somit hinter den Nachbarländern Argentinien und Chile. Veröffentlicht wurden die Daten von der Weltbank, die alle zwei Jahre einen Bericht über die Logistik von 160 Ländern herausgibt. Bewertet wird diese dabei aus der Sicht von rund tausend Unternehmern, die in diesem Bereich tätig sind.
Das wirtschaftlich langsam aufstrebende Brasilien liegt damit nach den neuesten Zahlen nur im Mittelfeld. Statt einer Verbesserung bei der logistischen Infrastruktur wurde im Vergleich zu den Vorjahren sogar eine Verschlechterung verzeichnet. Innerhalb von 24 Monaten fiel das Land vom 45. Platz um satte 20 Punkte auf den 65. Platz, dem schlechtesten Ergebnis seit das Ranking im Jahr 2007 eingeführt wurde – und das, obwohl in den vergangenen Jahren Milliarden in die Verbesserung der Infrastruktur investiert wurden.
Viele der Arbeiten, die über das Programm zur Verbesserung des Wirtschaftswachstums (PAC) eingeleitet wurden, sind allerdings aus den verschiedensten Gründen noch nicht abgeschlossen oder noch nicht einmal angefangen. Eine Studie des Institutes für Logistik und Supply Chain zeigt, dass die durchschnittliche Verzögerung der PAC-Projekte bei 48 Monaten liegt.
Bewertet wurden bei der Weltbank-Analyse unter anderem die Zollabfertigung, die Infrastruktur, Pünktlichkeit, die Sendungsverfolgung, die Zustellung internationaler Warensendungen und die Qualität der Logistik. Beim Punkt “Qualität und logistische Kompetenz” schaffte es Brasilien immerhin auf den 50. Platz. Düster sieht es hingegen bei der Zollabfertigung aus. Dort belegte das südamerikanische Land gerade einmal Rang 94.