In Brasilien wird 2018 das “VIII. Weltwasserforum” stattfinden. Mit den Vorbereitungen zu diesem großen und wichtigen Event in Brasília wird schon jetzt begonnen. Da die brasilianische Hauptstadt somit zur Welthauptstadt des Wassers wird, soll dieses Thema in den kommenden Jahr auch deutlich stärker als bislang diskutiert werden. Dass dies notwendig ist, machten sowohl die starke Trockenheit im Süden und Südosten Brasiliens sowie die schweren und langanhaltenden Überschwemmungen im Norden des Landes bereits in den ersten Monaten dieses Jahres deutlich.
Sowohl Trockenheit als auch Wassermassen haben sich schwer auf die Ernten ausgewirkt. Gleichfalls wurden dadurch Schwachpunkte bei der Energieversorgung sichtbar. Brasilien hängt bei der Stromproduktion zu über 80 Prozent von der Wasserkraft ab. Aber auch Schwierigkeiten beim Transportwesen und gesundheitliche Probleme für die Bevölkerung brachten sowohl die Dürren als auch die Überschwemmungen mit sich.
Der Brasilianer und Präsident des Weltwasserrates, Benedito Braga, bezeichnete das Wasser als „Öl des 21. Jahrhunderts“. Es gelte zu lernen, wie sich diese Ressource managen und schützen lasse, so Braga. Dies ist auch Schwerpunkt des Plans „Nationale Wassersicherheit“, der für Brasilien bereits aufgelegt wurde. Der Maßnahmenkatalog lehnt sich zudem an das Thema des Forums 2018 an: „Wasser für alle“. Bereits in Vorbereitung sind diesbezüglich zwölf internationale Treffen in Brasília.
In vier Jahren wird zudem das Weltwasserforum erstmalig auf der südlichen Hemisphäre des Planeten ausgetragen. Erwartet werden zu dem Event, der alle drei Jahre stattfindet, Experten und Wissenschaftler aus 180 Ländern, zahlreiche Vertreter von Regierungen und staatlichen Instituten aus 140 Ländern, Vertreter von 3.500 Nichtregierungsorganisationen und Journalisten aus der ganzen Welt. Insgesamt wird mit 35.000 Teilnehmern gerechnet.
Zuletzt wurde das Weltwasserforum 2012 im französischen Marseille ausgerichtet. 2015 findet die Konferenz unter dem Motto „Wasser für unsere Zukunft“ in Daegu in Südkorea statt. Im Rennen um die Ausrichtung für das VIII. Weltwasserforum hatte sich Brasília gegen Kopenhagen durchgesetzt.