In Sachen Blitz ist Brasilien Weltmeister. Pro Jahr entladen sich in und über dem südamerikanischen Land 50 Millionen atmosphärische Spannungen – so viel wie nirgendwo sonst auf der Welt. Während die Zahl der Blitze in den vergangenen Jahren stabil geblieben ist, hat die der Toten durch Blitzschlag jedoch abgenommen. Die Wissenschaftler führen dies auf eine bessere Aufklärung der Bevölkerung zurück, wie sie sich bei Gewittern verhalten und was sie vermeiden soll.
Die Zahl der Menschen, die in Brasilien durch einen Blitzschlag umkommen, ist nicht unerheblich. Zwischen den Jahren 2000 und 2009 wurden jährlich durchschnittlich 132 Blitztote gezählt. Zwischen 2000 und 2013 sank die Zahl auf im Schnitt 119 Blitztote pro Jahr, wobei im Jahr 2013 die bisher niedrigste Rate registriert wurde. Laut den Angaben des Weltraumforschungsinstitutes INPE wurden im vergangenen Jahr 79 Menschen von Blitzen tödlich getroffen. Der Bundesstaat, in dem die Statistik die meisten Blitze Brasiliens aufweist, ist übrigens Amazonas.
Dass mittlerweile bei Gewittern weniger Menschen ums Leben kommen als noch vor ein paar Jahren, führen die Forscher auf die Aufklärungsarbeit zurück, hat die Zahl der Blitze laut den Meteorologen keinesfalls abgenommen. Allerdings wurde und wird die Bevölkerung heute deutlich besser über Reportagen in Zeitungen, Radio, Fernsehen und Internet sowie mit speziellen Broschüren informiert. Produziert wurde zudem ein Dokumentarfilm namens „Fragmentos de Paixão“ (Fragmente einer Leidenschaft), bei dem das Thema Blitz geschichtlich, kulturell und wissenschaftlich dargestellt wird.
Die Forscher arbeiten derzeit mit Hochdruck an einem System, mit dessen Hilfe die atmosphärischen Entladungen besser vorhergesagt werden können. In den USA wird ein solches bereits eingesetzt. In Brasilien hofft man in ein bis zwei Jahren mittels genauerer Vorhersagen die Zahl der von Blitzen getroffenen Menschen noch weiter zu verringern.