Trockenheit beeinträchtigt Soja-Transport via Wasserstrasse

crop_4ff35ee8b8777.1341349608_Ausgerechnet bei einer zu erwartenden Soja-Rekordernte entfällt einer der wichtigsten Transportwege, um die Bohnen zu den Häfen Brasiliens zu bringen. Die Wasserstraße Tietê-Paraná ist seit Februar nur noch eingeschränkt befahrbar. Wegen der seit Ende vergangenen Jahres ausbleibenden Regenfälle sind die Wasserstände an einem historischen Tiefpunkt angelangt. Hinzu kommt, dass der Schleusenbetrieb eingeschränkt wurde, um die Energieversorgung zu gewährleisten.

Ein Befahren des 2.500 Kilometer langen Wasserweges ist derzeit kaum mehr möglich. Sie ist allerdings ein wichtiger Transportweg für das Soja, das in Mato Grosso do Sul, Goiás und anderen Bundesstaaten Brasiliens angebaut wird. Während bei einem normalen Wasserstand der Bug der Schiffe 2,70 Meter unter Wasser liegen kann, wurde dieser am Freitag auf einen Meter beschränkt. Ab Donnerstag (5.) sollen sogar nur noch 0,60 Meter erlaubt sein. Anstatt der sonst üblichen 6.000 Tonnen können die Schiffe somit nur noch nur noch 500 Tonnen transportieren. Von der Maßnahme betroffen sind ebenso hunderte von Arbeitnehmern. Einige Firmen haben den Schiffstransport bereits eingestellt und etliche Mitarbeiter entlassen müssen.

Eine Rolle bei der Befahrbarkeit des Kanals spielen ebenso die Wasserkraftwerke. Um sie zu passieren sind die Schiffe auf einen Schleusenbetrieb angewiesen. Der wurde jedoch ebenso eingeschränkt, um die Energieversorgung zu gewährleisten. Kritisiert wird vom Amt für Wasserwege in São Paulo zudem, dass durch die Stauwerke der Stromerzeuger dem Kanal Wasser entzogen werde, was die Schifffahrt erschwere.

Normalerweise werden über das Kanalsystem Tietê-Paraná jedes Jahr durchschnittlich sechs Millionen Tonnen transportiert. Dazu zählen Holz, Zellulose und Soja. 2014 waren es bisher noch nicht einmal eine Million Tonnen. Stattdessen muss auf den Landweg ausgewichen werden, was die Transportkosten um das drei- bis vierfache erhöht. Für die Ladung, die sonst von einem einzigen Schiff transportiert wird, sind zudem gut 200 Lastwagen notwendig.

So wie es aussieht, wird sich an der Situation allerdings so schnell nichts ändern. Die nächste Regenperiode wird erst wieder für den November erwartet.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Governo Goias

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