Die Zahl der Buckel- und Bartwale nimmt wieder zu. Noch bis zum November sind sie vor der Küste Brasiliens zu finden, wo sie ihre Jungen zur Welt bringen. Experten schätzen, dass dort dieses Jahr mindestens 1.500 Buckewale zur Welt kommen werden. Bei den Bartwalen werden 40 Junge erwartet. Mit speziellen Programmen will Brasilien dazu beitragen, dass sich auch deren Bestand wieder stärker erhöht.
Jedes Jahr treibt es die riesigen Meerestiere vor die Küste Brasiliens. Die Bartwale legen dabei etwa 4.500 Kilometer zurück, um in den warmen Gewässern ihre Jungen zur Welt zu bringen. Zu sehen sind sie zwischen Juli und November nahezu entlang der gesamten Küste Brasiliens. Die meisten werden jedoch im Süden des Bundesstaates Bahia an der Banco dos Abrolhos gesichtet. Wegen des Walfangs war die Art Anfang des 20. Jahrhunderts nahezu ausgestorben. Laut den Experten ist ihr Bestand jedoch am Wachsen. Im Mai dieses Jahres konnte das brasilianische Umweltamt sogar verkünden, dass die Bartwale nicht mehr vom Aussterben bedroht seien.
Längst haben sich etliche Gemeinden Brasiliens auf den Wal-Tourismus eingestellt und bieten Walbeobachtungen an. Während in Bahia die Bartwale die Touristen anziehen, sind es im Süden des Landes die Buckelwale, die nach wie vor als gefährdet gelten. Während der Fortpflanzungszeit schwimmen sie von der Antarktis bis zur Küste Brasiliens. Manche der Tiere präsentieren sich dabei nahezu zutraulich. Im Bundesstaat Santa Catarina näherte sich einer der Buckelwale sogar einer Angelplattform. Gesichtet wurden dort ebenso eine Gruppe von acht Paaren und etlichen Jungen. Laut Mitarbeitern der Schutz-Initiative „Projeto Baleia Franca“ hat auch die Zahl der Buckelwale in den vergangenen Jahren leicht zugenommen.
Neben Buckel- und Bartwal zieht es ebenso andere Walarten vor die Küste des südamerikanischen Landes. Nahe der Insel Ilha de Santa Catarina wurden unlängst beispielsweise drei Orca-Wale mit einem Jungen gesichtet.