Seit über 80 Jahren empfängt der Cristo Redentor die Besucher Rio de Janeiros mit ausgebreiteten Armen. Jetzt soll er eine original getreue Nachbildung erhalten, die ihm bis ins Detail gleicht. Um dies zu bewerkstelligen, wird er derzeit Zentimeter für Zentimeter des gigantischen Monuments von Forschern eingescannt. Geplant ist, seinen Zwilling zur Olympiade 2016 aufzustellen. Außerdem soll es kleinere Nachbildungen der Statue geben, die ebenfalls erstmalig in jedem Detail dem Original entsprechen.
Das Expermimental Labor Tridimensional der katholischen Universität Rio de Janeiros (NEXT) hat sich die ehrgeizige Aufgabe gestellt, eine absolut genaue Kopie des 38 Meter hohen und 1.145 Tonnen schweren Monumentes zu erstellen. Eingesetzt wird dabei modernste Technik. Mit Hilfe von Drohnen werden derzeit tausende von digitalen Bildern aus allen Winkeln aufgenommen. Alle paar Zentimeter entsteht ein neues Foto. Die Bilder werden wiederum am Computer zu einem dreidimensionalen Modell zusammengefügt. Steht das digitale Modell erst einmal, kommt der 3D-Drucker zum Einsatz.
Entwickelt wurde das Projekt von Celso Santos. Den Professor für Kunst und Design störte die „schlechte Qualität“ der bisherigen Nachbildungen, wie es in einer Veröffentlichung der katholischen Universität (PUC) heißt. Mit Hilfe des eingescannten Christus können bald jedoch exakte Kopien erstellt werden. Während die 1:1-Nachbildung vom Kopf bis zur Brust bei der Olympiade 2016 ausgestellt werden soll, ist ebenso an kleinere Kopien für die Touristen gedacht. Dazu sollen mit privat Unternehmen Verträge geschlossen werden, die eine Art Royalties für das Labor NEXT der PUC und die Erzdiözese Rio de Janeiros vorsehen. Die originalgetreue Nachbildung soll nach der Olympiade zudem auf Reisen gehen, um sie auch in anderen Orten Brasiliens und in anderen Ländern zu zeigen.