Mit seinem Küstenstreifen von 8.000 Kilometern ist Brasilien ein wahres Paradies für Surfer. Eine Surfschule der Stadt Santos will nun den Sport auch Menschen mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen zugänglich machen. In einem ehrgeizigen Projekt haben die Verantwortlichen ein Surfbrett entwickelt, das nun auch von sehbehinderten, querschnittgelähmten Menschen und Personen mit Downsyndrom benutzt werden kann. Es gilt als erstes Surfbrett seiner Art weltweit.
Bereits im Jahr 2007 hatte die Surf Escola Radical ein Surfbrett vorgestellt, welches für sehbehinderte Sportler entwickelt wurde. Das Modell wurde inzwischen angepasst, um auch Menschen mit anderen Behinderungen das Surfen zu ermöglichen. So können nun auch mehrfach Gelähmten, Kinder und Erwachsenen mit zelebraler Lähmung, Downsyndrom oder Autisten auf den Wellen reiten. Das Surfbrett ist mit flexiblen Modulen ausgestattet, die je nach Bedarf und Grad der Behinderung entsprechend angepasst werden können. Die Module sollen dem Benutzer mehr Halt geben und die Aufrichtung des Körpers erleichtern. Ausgestattet werden können die Boards zudem mit Bauteilen, die beispielsweise das Kinn unterstützen oder die Hüfte einbetten. Die Entwicklung des Surfbretts fußt dabei auf der Erfahrung mit behinderten Schülern.
Angeboten werden von der Schule zudem Kurse für Behinderte. Der erste Kurs ist mit 20 Kindern allerdings bereits ausgebucht. Die Schule selbst ist ein Projekt des Sportamtes und der Universität der Stadt Santos. Die erste öffentliche Surfschule Brasiliens wurde bereits 1991 gegründet und finanziert die kostenlos angebotenen Kurse unter anderem durch die Hilfe von Sponsoren. Unterricht gibt es dabei für alle Altersgruppen. So war sie auch die erste Surfschule, die neben Kinder- und Jugendunterricht auch spezielle Kurse für Senioren angeboten hat.