Der “Aufriss-Künstler” Julien Blanc sorgt weltweit für Proteste, auch in Brasilien. Dort haben sich die Massen in den sozialen Netzwerken mobilisiert und innerhalb kürzester Zeit über 300.000 Unterschriften gesammelt, um zu verhindern, dass der Schweizer in dem südamerikanischen Land seine umstrittenen Kurse gibt. Nun hat ebenso das Außenministerium reagiert und die Botschaften angewiesen, bei einem Antrag kein Visum auszustellen, sondern das Ministerium zu informieren. Inofiziell wird indes bereits von einer Einreiseverweigerung gesprochen.
Eigentlich sollte Julien Blanc für das nordamerikanische Unternehmen Real Social Dynamics (RSD) Ende Januar in Rio de Janeiro und der südbrasilianischen Stadt Florianópolis äußerst umstrittene Kurse darüber abhalten, wie Frauen “aufgerissen” und dazu gebracht werden, mit einem Mann ins Bett zu gehen.
Allerdings eilte ihm sein schlechter Ruf voraus. Über das Internet wurde eine Petition gestartet, die innerhalb kürzester Zeit von über 310.000 Brasilianern unterschrieben wurde. Die Kurse Blancs würden die Vergewaltigung verherrlichen, zur psychischen und physischen Gewalt gegen Frauen aufrufen und zeugten von einer tiefen Mißachtung gegenüber Frauen. Angefügt wurden der Petition Videos, welche die erniedrigenden Taktiken zeigen. Blanc halte unter anderem dazu an, ein “Nein” der Frauen zu ignorieren, ihr Selbstwertgefühl zu attackieren, sie einzuschüchtern und sie zu beleidigen, sollten sie sich nicht willig zeigen. Auf der Website der RSD selbst heißt es lapidar, dass Blanc bekannt ist für seinen “manipulierenden und heftigen Stil”.
In Australien wurde der Schweizer bereits ausgewiesen. So wie es aussieht wird es Blanc auch in Brasilien schwer haben, einreisen zu können. Es gebe bereits ausreichende Bestände, die eine Ablehnung empfehlen würden, heißt es bereits vom Außenministerium. Offiziell wurde jedoch verlautbart, dass noch keine Entscheidung gefallen sei. Das Bundessekretariat für Frauen hat sich hingegen entschieden gegen die Einreise des jungen Mannes ausgesprochen, da der Inhalt der Kurse und die Aktivitäten Blancs sexistisch und rassistisch seien und gegen jede Form von Gewalt gegen Frauen oder dem Aufruf dazu vorgangen werden müsse.