Abholzung im Amazonasregenwald hat 2013 um 18 Prozent abgenommen

Die Abholzung im Amazonasgebiet ist wieder rückgängig. Sie hat im Zeitraum von August 2012 bis Juli 2013 gegenüber dem Vorjahr um 18 Prozent abgenommen, wie Umweltministerin Izabella Teixeira am Mittwoch (26.) verkündet hat. Mit einem Kahlschlag von 4.848 Quadratkilometern ist es die zweitniedrigste Rate, die seit 1988 verzeichnet worden ist. Allerdings haben die Zahlen für Überraschung gesorgt.Andere Überwachungsysteme hatten im Vorfeld zumindest für die letzten Monate auf eine Zunahme der Abholzungsrate hingewiesen.

Kurz vor der Weltklimakonferenz (COP) vom 10. bis zum 12. Dezember in Lima (Peru) können die brasilianischen Politiker angesichts des unerwarteten Ergebnisses aufatmen. Noch vor wenigen Wochen hat das Raumforschungsinstitut INPE Zahlen veröffentlicht, nach denen für 2012/2013 mit einer Steigerung von 9,8 Prozent gerechnet wurde. Die Ergebnisse beruhten dabei auf dem Satellitenüberwachungssystem Deter, das lediglich kahlgeschlagene Flächen erfasst, die größer als 20 Hektar sind. Auch das SAD-System des Amazonasforschungsinstitutes Imazon deutete auf eine Erhöhung von zwei Prozent hin.

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Die nun vom INPE vorgelegten Berechnungen beruhen auf dem exakteren Prodes-System, das Flächen erfasst, die größer als 6,25 Hektar sind. Ausgewertet wurden dabei 89 Satellitenbilder, die sich auf die wichtigsten Zonen des Amazonasgebietes beziehen. Noch gelten die Zahlen als vorläufig. Das endgültige Ergebnis könne um bis zu zehn Prozent abweichen, heißt es. Erwartet wird die exakte Auswertung allerdings erst im kommenden Jahr.

Nachdem seit 2004 jährlich Abnahmen bei den Kahlschlagsflächen verzeichnet werden konnten, wurde im Vergleichszeitraum 2011/2012 mit 5.891 Quadratkilometern erstmals wieder eine Steigerung von 29 Prozent registriert. Dabei scheint es sich jedoch nicht um einen Trend zu handeln. Deuten die INPE-Analysen doch für den Zeitraum von August 2012 bis Juli 2013 mit 4.848 Quadratkilometern auf eine Abnahme um 18 Prozent hin. Allerdings gilt dies nicht für alle Regionen. Während in sieben der neun Bundesstaaten eine Reduzierung verzeichnet wurde, hat die Kahlschlagsrate in Acre und Roraima um 41 bzw. 37 Prozent zugenommen.

Texeira zeigte sich dennoch zuversichtlich. Sie betonte bei der Vorstellung der Daten, dass von der bisher abgeholzten Gesamtfläche des Amazonas-Regenwaldes 23 Prozent dabei sind, sich zu regenerieren. Überschattet werden die Erfolge allerdings von den Feststellungen der vergangenen Monate. Seit Juni dieses Jahres werden Monat für Monat wieder wesentlich größere Kahlschlagsflächen verzeichnet als 2013. Sie liegen teilweise sogar um bis zu 300 Prozent über den Ergebnissen der Vergleichsmonate.

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AutorIn: Gabriela Bergmaier Lopes · Bildquelle: Amazonasportal

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