Heute, am 29. November, ist “Der Internationale Tag des Ameisenbären“ – Dia Mundial do Tamanduá – (World Tamandua Day). Dieses Datum wurde geschaffen mit dem “Projekt Tamanduá” durch das “Institut Jurumi”, mit Unterstützung der IUCN/SSC “Anteater, Sloth and Armadillo Specialist Group“. Ziel ist es, Unterstützung zur Erhaltung der vier Ameisenbären-Spezies unseres Planeten zu bekommen.
Der Grosse Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) – brasilianisch: Tamanduá Bandeira“ – besitzt eine scheinbar ungeschickte Gangart. Und die kommt daher, weil das Tier auf seinen Fussballen läuft, so berühren seine Krallen niemals den Boden und bleiben scharf, um damit die harten Lehmbauten von Termiten und Ameisen aufgraben zu können (die einzigen Beutetiere, von denen er sich ernährt).
Er ist langsam, praktisch blind und besitzt auch nur ein schwaches Gehör. Auf den ersten Blick scheint er eine leichte Beute zu sein. Wenn er jedoch eine Bedrohung bemerkt, wechselt er in eine Verteidigungsposition: Er stellt sich auf die Hinterbeine, öffnet die Arme, zeigt seine grossen, scharfen Krallen und wartet in dieser Position geduldig. Falls der Angreifer sich traut, erhält er eine tödliche Umarmung, die sogar einem Jaguar zum Verhängnis werden kann. Wenn Sie in Brasilien von einer Person umarmt werden, von der Sie wissen, dass die Sie nicht mag, dann sagt man dort, dass Sie einen “Abraço de Tamanduá“ bekommen haben – die Umarmung eines Ameisenbären.
Der Tamanduá-Spezies kann man in allen brasilianischen Biomen begegnen, trotzdem ist sie von der IUCN (International Union for the Coservation of Nature) als “verwundbar“ eingestuft worden. Wie die Doktorin in Zoologie an der Uni von Minas Gerais und Koordinatorin des Projekts Tamanduá erzählt, gehören die Zerstörung des Habitats durch die Agrarwirtschaft, die Brandrodung der Zuckerrohrplantagen und die Tötung durch den Strassenverkehr zu den häufigsten Bedrohungen des Grossen Ameisenbärs.
Neben dem “Tamanduá bandeira“ existieren zwei weitere Ameisenbären in Brasilien: der “Tamanduá-mirim“ (Tamandua tetradactyla) und der “Tamanduaí“ (Cyclopes didactylus). Der “Tamanduá-do-norte“ oder “Tamanduá-mexicana“ (Tamandua mexicana) kommt in einem Gebiet vor, welches sich vom Süden Mexikos, durch Zentralamerika, bis zum Nordwesten Perus und dem Nordwesten Venezuelas hinzieht. Die drei Arten sind in der Kategorie “wenig bedroht“ aufgeführt, haben jedoch mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen wie ihr grösserer Bruder.
Also ist es nur gerecht, dass man einen Tag eingeführt hat, an dem man sich die Bedeutung des Schutzes dieser sympathischen Tiere in Erinnerung bringt.