Vor Brasiliens Küste sollen mit einem speziellen Aktionsplan künftig verschiedene Hai- und Rochenarten stärker geschützt werden. Der Plan umfasst insgesamt 67 Einzelaktionen und soll bis 2019 gültig sein. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf zwölf gefährdete, vom Aussterben bedrohte oder von einer Überfischung betroffene Arten.
Unter anderem umfasst der Aktionsplan die Ausweisung oder Erweiterung von Schutzgebieten in Regionen, die für die Fortpflanzung der Tiere von Bedeutung sind. Ein Augenmerk soll zudem auf die Fischerei gelegt werden, durch die immer wieder Haie und Rochen verletzt oder getötet werden. Angekündigt wurde ebenso eine stärkere Überwachung und Kontrolle im Hinblick auf die Bejagung. Aufklärungsaktionen unter den Fischern und der Bevölkerung sind weitere Maßnahmen, auch um mögliche Unfälle bereits im Vorfeld zu verhindern. Immerhin kommt es vor allem im Nordosten Brasiliens immer wieder zu zum Teil tödlichen Attacken durch Haie. Auch bei Umweltgenehmigungsverfahren soll das eventuelle Vorkommen der zwölf Arten künftig stärker Beachtung finden.
Die Federführung der Aktionen hat das Forschungszentrum für Fischerei der Süd- und Südostküste (CEPSUL) inne. Im Vordergrund des Aktionsplans stehen der Elefanten- oder Riesenhai (Cetorhinus maximus), der in der internationalen Roten Liste (IUCN) als gefährdet eingestufte Hundshai (Galeorhinus galeus), der Dolchnasenhai (Isogomphodon oxyrhynchus), der Schmalnasen Glatthai ( Mustelus schmitti), der Zitronenhai (Negaprion brevirostris), der Ammenhai (Ginglymostoma cirratum), der Westliche Sägefisch (Pristis pectinata), der Sägerochen (Pristis pristis), der Sandhai (Rhinobatos horkelii), der Walhai (Rhincodon typus), der Engelshai (Squatina guggenheim) sowie der Weichrücken Engelshai (Squatina occulta). Von den Maßnahmen profitieren sollen allerdings auch die Tierarten, die den Haien und Rochen als Nahrungsgrundlage dienen.