Brasilien feiert seinen ersten Surf-Weltmeister, den jungen Gabriel Medina. Der hat mit der brasilianischen Fahne um die Hüfte gewickelt am Freitag (19.) in Hawai den WM-Pokal entgegen genommen. Auch wenn etliche seiner Landsleute zur Weltelite zählen, ist der Titel bisher noch nie von einem Brasilianer gewonnen worden. Um so größer war die Freude unter der beeindruckenden Schar der südamerikanischen Fans vor Ort, als sich der erst 20-Jährige den Weltmeistertitel der Wellenreiter holte.
Mit einer Küstenlänge von 8.000 Kilometern ist es nicht erstaunlich, dass das Wellenreiten in Brasilien ein beliebter Sport ist. In der Association of Surfing Professionals (ASP) stellen die Brasilianer zudem die drittstärkste Gruppe hinter Australien und den USA. In der Surfwelt sind die Brasilianer Gabriel Medina, Adriano de Souza, Filipe Toledo, Jadson Andre, Alejo Muniz, Raoni Monteiro und Miguel Pupo als „Brazilan Storm“ (Brasilianischer Sturm) bekannt. Bisher hatten sie es allerdings nicht geschafft, sich den WM-Titel zu holen.
Gabriel Medina, der am 22. Dezember seinen 21. Geburtstag feiert, galt von Anfang an als einer der Favoriten bei der Surf-Weltmeisterschaft 2014. Als weitere Favoriten wurden Medinas Idole gehandelt, der 33-Jährige und dreifache Champion Mick Fanning (Australien) sowie der 42-Jährige und elffache Titelträger Kelly Slater (USA).
Leicht hatte es der junge Medina allerdings nicht. In der vierten Runde musste er gegen seinen Landsmann Filipe Toledo antreten. Nach einer spannenden Darbietung ging dabei jedoch Medina in letzter Minute als Gewinner hervor. Eine großartige Leistung zeigte auch der Brasilianer Alejo Muniz. Er setzte bei einem Wellenduell Medinas Konkurrenten Mick Fanning außer gefecht.
Mit seinem Titelgewinn hat Medina Brasilien in Feierstimmung versetzt. Als sein Sieg feststand, wurden sogar Fernsehsendungen unterbrochen, um das Ergebnis bekanntzugeben. Die Surfer selbst erhoffen sich von dem ersten brasilianischen Wellenreiter-WM-Titel nun künftig mehr Unterstützung für ihren Sport.