Vier Badegäste sind am Montag (29.) an einem brasilianischen Strand durch einen Blitz ums Leben gekommen. Weitere vier Menschen sind mit Verletzungen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Tragödie ereignete sich an der Küste des Bundesstaates São Paulo am Strand von Praia Grande, der im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel ist. Die Betroffenen hatten vor einem Gewitter Schutz unter einem Sonnenschirm gesucht.
Augenzeugen berichten davon, dass es am frühen Montagnachmittag zunächst nur leicht geregnet hätte. Ein Ehepaar, deren Nichte und deren Ehemann hätten deshalb unter einem Sonnenschirm das Ende des Niederschlags abwarten wollen, als dort plötzlich ein Blitz einschlug. Die vier waren auf der Stelle tot. Weitere vier Menschen sind von der elektrischen Entladung verletzt ins Krankenhaus eingeliefert worden. Auch sie hatten unter einem Sonnenschirm ausgeharrt.
Die vier Toten sind keineswegs die einzigen, die 2014 von Blitzen getroffen wurden. Die Zahl der Blitztoten wird vielmehr auf 99 geschätzt. In den vergangenen 15 Jahren verzeichnete die Gruppe Elat (Atmosphärische Elektrizität) vom brasilianischen Raumforschungsinstitut Inpe indes durchschnittlich 130 Tote durch Blitze sowie über 200 Verletzte. Brasilien gilt als das Land, in dem weltweit am meisten atmosphärische Entladungen niedergehen. Laut Inpe liegt die Zahl der jährlichen Blitze bei etwa 57 Millionen. Allein in den frühen Morgenstunden des Montags (29.) sind in der Megametropole São Paulo 2.134 solcher Entladungen gezählt worden.
Laut Elat könnten 80 Prozent der Unfälle vermieden werden. Herausgegeben wurde von der Gruppe deshalb auch eine Broschüre, wie man sich bei einem Gewitter oder bei Wetterleuchten verhalten sollte. Beim ersten Donneranzeichen sollte dabei umgehend Meer und Strand verlassen werden. Zu meiden sind offene Flächen, einzelne Bäume und Gegenstände aus Metall wie Sonnenschirme.