Sonnenbrände können das Risiko stark erhöhen, an Hautkrebs zu erkranken. Um einen besseren Schutz zu gewähren, haben Wissenschaftler der Universität Rio Grande do Suls (UFRGS) nun ein Sonnenschutzmittel entwickelt, welches auf vor Ort angebautem Reis basiert. Vorerst soll die innovative Sonnencreme jedoch nicht in den Verkauf gelangen. Geplant ist zunächst, sie kostenlos über das Gesundheitssystem zur Krebsvorsorge zu verteilen um vor allem landwirtschaftliche Arbeiter besser zu schützen.
Auch wenn in Brasilien jährlich über 100.000 Fälle von Hautkrebs gezählt werden, sind in dem südamerikanischen Land Sonnenschutzmittel nach wie vor exorbitant teuer. Die meisten Neuerkrankungen werden vor allem im Süden Brasiliens registriert. Dort leben mehr hellhäutige Menschen und ist die schützende Ozonschicht geringer. Als Vorbeugemaßnahme hat der Bundesstaat Rio Grande do Sul bereits ein Programm eingeführt, nach dem vor allem landwirtschaftliche Arbeiter Sonnenschutzmittel kostenlos über das öffentliche Gesundheitssystem erhalten sollen, da sie den UVA und UVB-Strahlen besonders ausgesetzt sind.
Die Wissenschaftler der pharmazeutischen Fakultät der Universität Rio Grande do Suls hoffen, dass sie in einer ersten Phase das neue Sonnenschutzmittel bereits bis Ende 2015 kostenlos an 100.000 Landarbeiter verteilen können. Nach ihren Angaben ist seine Herstellung günstig. Bei der Forschung wurde neben der Wirksamkeit und dem billigen Herstellungsprozess jedoch ebenso darauf geachtet, dass der Rohstoff vor Ort vorhanden ist. Gewonnen wird das Öl aus Reiskleie und Reis ist eins der landwirtschaftlichen Produkte Rio Grande do Suls. Die Akademiker verweisen zudem darauf, dass das Reisöl ein Antioxidant sei und ebenso bei anderen Hautkrankheiten wie Schuppenflechte eingesetzt werden könne.