Dass Menschen mit Einschränkungen zu gewaltigen Leistungen fähig sind, beweist ein junger Brasilianer mit Down-Syndrom. Er hat als erster Mensch mit Down-Syndrom den schwarzen Gürtel in der Kampf-Sportart Jiu-Jitsu geschafft, wie die brasilianische Jiu-Jitsu-Vereinigung stolz mitteilt.
Fabricio Galvão heißt der junge Mann, der sich dem Jiu-Jitsu verschrieben hat. Als der heute 30-Jährige vor zehn Jahren damit angefangen hat, die Kampfsportart zu erlernen, hat kaum einer damit gerechnet, dass er einmal zum Träger des schwarzen Gürtels werden würde. Doch Fabricio sei ehrgeizig und entschieden, wie ihm seine Kollegen und Trainer bescheinigen. Dreimal in der Woche trainiert er und das mit Sportlern ohne jegliche Behinderungen. Nacheinander holte er sich die verschiedenen Gürtel in seiner Altersgruppe. Jetzt hat er jedoch die Erwartungen aller übertroffen und bei den offiziellen Proben den schwarzen Gürtel errungen.
Angefangen hat alles mit einem sozialen Projekt der „Vereinigung der Eltern und Freunde von speziellen Menschen“ (APAE). Die APAE leisten in Brasilien eine wichtige Arbeit für Menschen mit Behinderungen. Ähnlich wie in Förderschulen und Behinderteneinrichtungen bieten sie spezielle Schulungen, Programme und Kurse an und unterstützen Betroffene und ihre Angehörigen. Jiu-Jitsu-Meister Francisco Fernandes hatte über die APAE im brasilianischen Cuiabá ein Projekt angeboten. Fabricios Eltern standen der Idee indes zunächst skeptisch gegenüber, dass ihr Sohn eine Kampf-Sportart erlernen sollte. Heute betonen sie indes, wie wichtig dies für Fabricio, sein Wohlbefinden und seine Integration war und ist.
Der junge Mann selbst hat indes noch einen ganz speziellen Traum. Er träumt davon, irgendwann an der Olympiade teilzunehmen. Noch ist die Kampf-Sportart Jiu-Jitsu allerdings keine olympische Disziplin. Wie es heißt wird jedoch daran gearbeitet eine Jiu-Jitsu-Weltmeisterschaft für Menschen mit Behinderungen auszutragen.