Mit einem speziellen Projekt sollen im Süden Brasiliens die Araukarienwälder besser geschützt werden. Neben der Natur sollen dabei auch die landwirtschaftlichen Familienbetriebe profitieren. Das Projekt soll dazu animieren, den Mate-Strauch in den wenigen verbliebenen Nadelwäldern zukünftig auf nachhaltige Weise zu gewinnen. Mate ist ein in Brasilien beliebter Tee und Erfrischungsgetränk aus den Blättern einer Stechpalmenart, die natürlich zwischen den hohen Brasilkiefern wächst.
Die Araukarien sind typische Bäume des brasilianischen Südens. Die immergrünen Kiefern prägen sie den Atlantischen Regenwald und haben einst nahezu die gesamte Fläche der drei Bundesstaaten Paraná, Santa Catarina und Rio Grande do Sul eingenommen. Von den Araukarienwäldern sind nach Expertenangaben allerdings nur noch drei Prozent übrig. Mit der Produktion eines Öko-Mate will das Projekt „Araucária+” den Wald nun jedoch vor weiterer Zerstörung schützen. Geschehen soll dies mit Hilfe der Teeproduktion, die gewöhnlich vor allem über Plantagen stattfindet.
Bis Ende 2015, so die Hoffnung die Projektbetreiber, sollen 30 Familienbetriebe die Blätter des Matebaumes (Ilex paraguariensis) statt in den Plantagen nun direkt in den Aurakarienwäldern ernten. Das Projekt basiert auf einer Art Tauschgeschäft. Die Kleinlandwirte verpflichten sich unter anderem dazu, ihr Vieh nicht mehr in den Wäldern weiden zu lassen. Gesammelt werden dürfen die Blätter nur außerhalb der Blütezeit des Baumes. Darüber hinaus ist die Erntemenge pro Mate-Strauch beschränkt. Damit sich dieser natürlich fortpflanzen kann, werden „Mutterbäume“ markiert, die unberührt bleiben müssen. Für die Verbreitung der Samen sorgen wiederum die Tiere des Waldes.
Im Gegenzug dazu erhalten die Familienbetriebe Unterstützung bei der Ernte, einen höheren Preis für ihre Mate-Blätter und vor allem Hilfe bei der Suche nach weiteren Abnehmern des Öko-Tees. Bislang gehen die nachhaltig erzeugten Mate-Blätter vornehmlich an ein Unternehmen in den USA. Gespräche werden jedoch bereits auch mit Interessenten in Südafrika und Deutschland geführt.
Geht die Idee des Projektes auf, können die Verbraucher bald weltweit mit dem Genuss des Mate zum Schutz der stark bedrohten Araukarienwälder Brasiliens beitragen.