Die Brasilianer sind Web-begeisterte Menschen. Sie sind täglich über neun Stunden online und in dem südamerikanischen Land gibt es mehr Internetanschlüsse als Menschen. Weltweit nehmen sie damit einen der ersten Ränge ein. Lediglich auf den Philippinen und in Thailand sind die Menschen noch länger online mit der Welt verbunden als in Brasilien. Die Zahlen stammen von einer internationalen Studie, die von der Agentur We Are Social durchgeführt worden ist.
Die Internetanschlüsse per Handy haben längst die Einwohnerzahl des Landes überschritten, die derzeit auf 204 Millionen geschätzt wird, während gleichzeitig 276 Millionen Internetanschlüsse per Handy registriert sind. Kaum ein Ort ist vor dem Einsatz des Handys gefeit, das mittlerweile nur noch selten zum Telefonieren verwendet wird. Statt angerufen, wird gewhatsappt und die Welt erfährt per GPS und Handyfotos, wo sich die Menschen aufhalten und was sie essen.
In nur wenigen Ländern verbringen die Menschen so viel Zeit im Internet wie in Brasilien. Per Handy sind die Brasiilianer täglich exakt drei Stunden und 46 Minuten im weltweiten Web. Hinzu kommen weitere fünf Stunden und 26 Minuten, die am heimischen Computer oder Tablet online verbracht werden, wie es in der Studie heißt. Zusammen sind dies neun Stunden und 13 Minuten Internetkonsum pro Tag.
In den Bann gezogen werden die Brasilianer vor allem von den sozialen Netzwerken. Allein seit Juli 2014 bis Januar hat die Zahl der Konten bei einem der Netzwerke um 15 Prozent zugenommen. Insgesamt verfügen 39 Prozent oder 79 Millionen der Brasilianer über eins dieser Konten, das sie per Handy nutzen. Mit 25 Prozent der Internauten macht das Facebook dabei das Rennen, gefolgt vom WhatsApp, das 24 Prozent einnimmt. Werden die Konten in den sozialen Netzwerken hinzugezählt, auf die per Computer oder Tablet zugegriffen wird, ist mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Brasilianer über eins der Netzwerke miteinander verbunden.
Eingesetzt wird das Handy ebenso beim Einkaufen. Laut Studie nutzen 22 Prozent der Brasilianer ihren Apparat, um Preise zu vergleichen und 15 Prozent, um online einzukaufen. Nur 56 Prozent verfügen jedoch mit ihrem Handy über einen schnelleren Internetzugang via 3G oder 4G-Technik. Knapp die Hälfte ist damit auf das langsame 2G angewiesen.