Bei der Explosion einer Schiffsplattform des brasilianischen Ölkonzerns Petrobras sind drei Menschen ums Leben gekommen und zehn verletzt worden, sechs werden noch vermisst. Die Explosion hat sich am Mittwoch (11.) um 12.50 Uhr Ortszeit auf einem Förderschiff ereignet, das etwa 120 Kilometer vor der Küste im Norden des brasilianischen Bundesstaates Espírito Santo stationiert ist und dort in geringer Tiefe Öl fördert. Wie es heißt, soll die Explosion durch ein Gasleck im Pumpenhaus verursacht worden sein.
Laut einer Pressemitteilung der Petrobras haben sich zum Zeitpunkt der Explosion 74 Menschen auf der Schiffsplattform FPSO Cidade de São Mateus befunden. Die Plattform ist von der norwegischen Firma BW Offshore angemietet und seit 2009 für die Petrobras im Einsatz. Gefördert werden nach Angaben der Petrobras mit ihm 2,25 Millionen Kubikmeter Gas pro Tag sowie 350 Kubikmeter Öl. Wie es heißt soll sofort ein Notfallplan umgesetzt und der Großteil der Belegschaft zur Küste gebracht worden sein.
Wie die brasilianische Aufsichtsbehörde ANP mitteilte, ist durch die Explosion kein Öl ausgetreten. Zwei der zehn Verletzten sollen schwere Verbrennungen haben. Über die noch Vermissten gibt es bisher keine weiteren Angaben. Verlautbart wurde lediglich, dass sich die Besatzung der Plattform sowohl mit Brasilianern als auch Mitarbeitern anderer Länder zusammengesetzt hat.
Der Unfall ist keineswegs der erste, der sich dieses Jahr bei der Petrobras ereignet hat. Erst im Januar ist es zu einer Explosion in der Raffinerie Landulpho Alves gekommen, bei welcher drei Menschen verletzt wurden. Keine Verletzten wurden hingegen beim Unfall in der Raffinerie Recôncavo Baiano verzeichnet, zu dem es vor wenigen Wochen gekommen ist. Darüber hinaus wird der Konzern seit Monaten von einem schweren Skandal erschüttert, bei dem Mitarbeitern Korruption, Preisabsprachen und Parteienfinanzierung vorgeworfen werden.