Brasilien investiert verstärkt in den Küstenschutz. Entlang der knapp 8.000 Kilometer langen Küste sollen zwölf spezielle ozeanographische Stationen zur Aufzeichnung der Meereshöhe und meteorologischer Daten installiert werden. Die erste ist bereits im Süden des Landes eingerichtet worden. Das System soll nicht nur Forschungszwecken dienen, sondern ebenso zur Vorwarnung von möglichen Überschwemmungen.
Angesichts des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegel gewinnt der Küstenschutz eine immer größere Bedeutung. Für das südamerikanische Land ist das neue Forschungssystem mit den schwimmenden oder befestigten Plattformen des Monitoringsystems der brasilianischen Küste (SiMCosta) besonders wichtig, leben in diesem Bereich doch fast zwei Drittel der Bevölkerung.
Die erste Station in Molhe Oeste da Barra im Bundesstaat Rio Grande do Sul ist bereits seit Januar im Einsatz. Sie ist mit Sensoren ausgestattet, die meteorologische und ozeanographische Daten liefern. Gemessen werden physische, chemische und biologische Eigenschaften. Anders als die bisher installierten Meeresstationen, werden die neuen mit dem Geoinformationssystem des Statistischen Institutes IBGE verbunden, so daß genauere Aussagen über die Schwankungen des Meeresspiegels möglich sind.
Insgesamt soll es bis Jahresende zwölf Stationen entlang der Küste vom Süden bis zum Norden des Landes geben. Installiert werden die „estações maregráficas” an besonders bevölkerungsreichen Punkten in Imbituba, Paranaguá, Santos, Rio de Janeiro, Vitória, Porto Seguro, Salvador de Bahia, Recife, Fortaleza, Itaqui und Santana.
Im September wurden über das SiMCosta zudem Bojen am Meeresboden verankert, mit denen die Höhe der Wellen, Salzgehalt und Temperatur des Wassers sowie die Windrichtung und andere Faktoren gemessen werden.