Mit dem Seabras-1 wird ab 2016 die erste auf dem Meeresboden verlaufende direkte Verbindung per Glasfaserkabel zwischen New York und Sao Paulo in Betrieb genommen. Die Partners Group stellt dabei Eigenkapital in Höhe von 500 Mio. US-Dollar zur Verfügung. Die Gesamtkosten werden auf 770 Mio. US-Dollar geschätzt.
Die derzeit bestehenden auf dem Meeresboden verlaufenden Kabelverbindungen bewältigen nach Schätzungen rund 65 % des Internet-, Daten- und Telefonverkehrs zwischen Lateinamerika und dem Rest der Welt. Die Zukunftstechnologie soll dazu führen, Wartezeiten zu verringern und Kapazitäten zu erhöhen. Die Verbindung zwischen Brasilien und den USA gilt als eine der am schnellsten wachsenden transozeanischen Routen der Welt. Das Eigenkapital der Partners Group wird von Natixis als alleinige Strukturierungsbank um eine vorrangige Fremdkapitalfinanzierung in Höhe von 270 Mio. US-Dollar ergänzt. Damit soll die vollständige Finanzierung des Projektes gesichert sein.
Ein wichtiger Teil der Kapazitäten wurde bereits verkauft. Als Käufer wurden unter anderem Microsoft bekannt. Der Software-Riese hat bereits im September 2014 einen Vertrag mit Seaborn unterzeichnet und gilt seitdem als einer der wichtigsten Kunden des Seabras-1 Netzwerks. Bis 2018 soll die Zahl der Internetnutzer Schätzungen zufolge von rund 107 Millionen im Jahr 2014 auf 125,9 Millionen ansteigen. Alleine durch die Anzahl der Internetnutzer in Brasilien würde die benötigte Kapazität also deutlich zunehmen.
In der Folge konnten Aktionäre der Partners Group von steigenden Aktienkursen profitieren. Wer bei seinem Online-Broker bereits im Vorfeld eine Order platziert hatte, konnte sich bis Anfang Februar über eine Kurssteigerung von 230 (12. Januar 2015) auf 253 Euro (09. Februar 2015) freuen. Grund dafür ist auch, dass das Projekt als Teil einer langfristigen Zusammenarbeit gesehen wird. Es wird davon ausgegangen, dass die Partners Group sowohl mit Seaborn als auch mit Natixis eine langfristige Partnerschaft eingehen wird, um weitere zukunftsweisende Projekte zu verwirklichen. Ziel ist es die Verbindung zwischen verschiedenen Nationen mit unabhängigen und betreiberneutralen alternativen Netzwerken mit Breitband-Kapazitäten zu stützen. Da hier von vor allem Schwellenländer profitieren sollen, ist ein ausreichender Wachstumsmarkt gegeben. Natürlich ist in dieser Hinsicht Brasilien besonders attraktiv. Wie wichtig die wachsende Kapazität mit moderner Technologie angesehen wird, zeigt auch der früher Verkauf eines Teils der Kapazitäten an den US-Konzern Microsoft. Zudem werden betreiberunabhängige Modelle für die Kabelkapazität laut Angaben von Larry Schwartz, Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer Seaborns derzeit besonders stark nachgefragt. Die Industrie und ihre Carrier-spezifischen Kabel würden die Bedürfnisse der Kunden nicht ausreichend zufriedenstellen, demzufolge sei das Umfeld entsprechend förderlich.
Die Unternehmen
Partners Group managet Privatmarkanlagen mit einem Kapital von über 37 Milliarden Euro. Zu dem Investitionsfeld gehören Private Equity, Private Infrastructure, Private Debt und Private Real Estate. Das an der Schweizer Börse SIX notierte Unternehmen bietet institutionellen Investoren ein umfangreiches Angebot an Fonds und individuellen Portfolios. Sao Paulo und New York sind beides Standorte von Niederlassungen des Unternehmens. Weltweit beschäftigt die Partners Group mehr als 700 Mitarbeiter.
Seaborn Networks wurde als unabhängiger Kabelbetreiber mit dem Ziel gegründet, Glasfaserkabelsysteme zu entwickeln. Derzeit betreibt das Unternehmen mehr als 75 Kabellandestationen und mehr als 350.000 km auf dem Meeresboden verlaufende Kabel.